Der ehemalige Vorsitzende Uli Thon und Dietmar Lanius (Sohn des Gründungsmitglieds Heinrich Lanius)
berührten die Gäste mit ihren Erinnerungen.
Mechthild Rühl und Professor Dr. Wolfgang Schneider vom Vorstand des HGV überraschten bei der Jubiläumsfeier im Heimatmuseum mit der Gratulation eines Gründungsmitglieds sowie mit Fakten und Persönlichkeiten aus der Vereinshistorie.
Die Videobotschaft von Liesel Weber (geb. Röthel) ging ans Herz! Im Vorfeld zum Event besuchten Mechthild und Wolfgang die 101-jährige Bischofsheimerin in ihrer heutigen Heimat Stockstadt. Das Gespräch zeichneten sie mit der Kamera auf. Präzise und charmant schilderte das Gründungsmitglied die Motivation, die Heinrich Lanius (†) vor 75 Jahren dazu brachte, den Heimat- und Geschichtsverein (kurz: HGV) zu gründen.
Auch Landrat Thomas Will schwärmte von seiner Begegnung mit Liesel Weber. „Das Schlimmste, was passieren kann, ist geschichtslos zu werden“, betonte er. „Danke an alle, die den Verein Jahrzehnte am Leben gehalten haben und an die, die ihn weiterführen“, so der Landrat.
Mechthild Rühl hob in ihrer Begrüßung das Wirken des HGV hervor. Neben der Eröffnung des Heimatmuseums (im Jahre 1997) mache der Verein die Geschichte von Bischofsheim auch durch die Installation der Infotafeln auf dem Ortsdamm, dem Römerstein im Hessenring und die Stolpersteine zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus sichtbar. „Ihr vermittelt historisches Wissen so, dass es auch Kinder begeistert und im Gedächtnis bleibt“, lobte Bürgermeisterin Lisa Gößwein, deren Sohn ein richtiger Fan der sommerlichen Ferienspiele des HGV ist.
28 Menschen gründeten vor 75 Jahren den Heimat- und Geschichtsverein:
27 Männer, und eine Frau: Liesel Röthel, damals Sekretärin des Bürgermeisters Karl Graf. In ihrem 102. Lebensjahr erzählt sie in einem Video über die Nachkriegszeit und über den ersten Vorsitzenden des HGV, Heinrich Lanius, der sie ermuntert hat, als Schriftführerin zu kandidieren. In einer Gesprächsrunde am Gründungsdatum im alten Ratssaal berichtete sein Sohn Dietmar (82) von den Anfängen des Vereins. Er musste schon als Kind allerlei Aufgaben übernehmen: „Denn immer öfter hat es bei uns zu Hause geklingelt und jemand wollte etwas abgeben.“ Darunter waren nicht nur Dokumente zur Bischofsheimer Geschichte, sondern auch Objekte aus dem Alltag, „Und auch schon mal tote Vögel“, die dann ausgestopft in der Spelzengass-Schule präsentiert wurden.
Heimatpflege und Geschichtsschreibung
Während Dietmar Lanius sich der Heimatpflege auch als Eigentümer des Wirtshauses Wiesenecker widmete, zusammen mit Wolfgang Schütz den Nachbau des alten Backhauses initiierte, war es sein Bruder Elmar, der lange Jahre als Gemeindearchivar sich große Verdienste um die Geschichtsschreibung erworben hat. Auch Harald Molter konnte die ehrenamtliche Arbeit seines Vaters, dem langjährigen HGV-Vorsitzenden beobachten. Fritz Molter war bekannt dafür, kurze Versammlungen zu leiten und mit unterhaltsamen Gedichten die Heimatforschung auf den Punkt zu bringen. So heißt in dem Vierzeiler „Geschichtliches“: „Familie, Heimat ist der Boden, in dem der Menschheit Wurzeln ruh’n, und forschen drin beim steten Roden, das müssen wir und werden’s tun!“
Verein der vagabundierenden Vitrinen
Uli Thon übernahm den Vorsitz von Fritz Molter und führte den mit seinen Vitrinen vagabundieren Verein von Schule zu Schule in eine neue Heimstatt, dem Alten Rathaus, aus dem ein Museum wurde. Auch er erinnert sich an die vielfältigen Aktivitäten, die Herausgabe der Geschichtsblätter als Beilage im Lokal-Anzeiger, die vielen Vorträge „mit Lichtbildern“ und die Tagesausflüge im Frühjahr und Herbst entlang des Mains und des Rheins, zum Teil mit „Schienenbusse“. Zum Abschluss des verbalen Austauschs begeisterte Jochen Frickel, dem Mann am Klavier, mit dem Bischofsheimer „Stampes-Lied“, das die textsicheren Mitglieder des Vereins mitzusingen wussten.
Professor Dr. Wolfgang Schneider
Es waren die Mitglieder, die den Verein einst gegründet haben. Und deshalb waren diese, die derzeit dem Heimat- und Geschichtsverein die Treue halten, zu einem Empfang geladen. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch das Jubiläumsprogramm vorgestellt. Am 12. Februar treffen sich zunächst die Museen und Heimatvereine im Kreis Groß-Gerau zu ihrem jährlichen Austausch im Ratssaal des Museums.
Im Namen der Straße
Am 26. Februar wird die erste von 24 Info-Tafeln an jenen Straßenschildern angebracht, die in Bischofsheim Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gewidmet wurden. Das Projekt basiert auf der Artikel-Serie „Im Namen der Straße“ in „Neues aus der Mainspitze“ und dem Bischofsheimer Kalender 2023. Um 17 Uhr ist die Bevölkerung eingeladen, zudem den 150. Geburtstag von Dr. Hans Böckler, dem ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, zu feiern, dessen Namen der Böckler-Platz in der Böckler-Siedlung trägt.
Ein Abend der Poesiealben
Am 21. März feiern Bücherei und HGV um 19.30 Uhr in der Bücherei den „Welttag der Poesie“. Stefan Finkenauer, Nora Weinand und Professor Dr. Wolfgang Schneider präsentieren literarisch und musikalisch historische Poesiealben. Am 3. Mai hält HGV-Vorstandsmitglied Martin Stotz einen Vortrag zum Thema „Aus der Erde in die Vitrine. Auf den Spuren von Kelten, Römern und Franken“. Ein großes Fest soll es am (Sonn-)Tag des offenen Denkmals, dem 14. September, zum Abschluss des 4. Bischemer Kultursommers im Hof und in den Dauerausstellungen des Museums geben.
100. Geburtstag des Künstlers Heinz Langer
Rund um den 19. November wird der 100. Geburtstag des Künstlers und Lehrers Heinz Langer zelebriert. Gleich drei Ausstellungen, in der Bücherei, im Kunstwürfel und im Museum, soll das breite Schaffen des Malers, Zeichners und Grafikers zeigen.
„De Dietmar Lanius war en goldische Bub“
~ Liesel Weber (geb. Röthel) im Videogruß
Elisabeth „Liesel“ Weber (geborene Röthel) grüßte per Videobotschaft , erzählte von früher und gratulierte herzlich zum Vereinsjubiläum.
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