„Helau“ bei der Fastnachtssitzung des BCV im Bischofsheimer Bürgerhaus. Am Samstag, dem 27.01.2024 feierten rund 200 Narren.
„Die Grafengarde wird 70 Jahr, selbst Horror und Grusel feiern mit uns – wie wunderbar“ lautete das diesjährige Motto der Kampagne. Geschmackvoll wurde das Bürgerhaus mit einer Kombination aus Grusel- und Fastnachtsdekoration in eine fastnachtliche Gruselkulisse verwandelt. Riesige Spinnen und Spinnennetze sowie ein Gruselschloss als Bühnenhintergrund sorgten für eine einmalige Atmosphäre. Die über 70 Mitglieder des BCV scheuten keine Mühe und keine Kosten für die fünfte Jahreszeit.
Zungenbrecher
Der Bischofsheimer Bernhard Bingel, der seit 25 Jahren bei jeder Sitzung dabei ist, besuchte die diesjährige mit seiner Lebensgefährtin Rosemarie Foshodino und freute sich wieder über das abwechslungsreiche Programm. Nach der Eröffnung und Begrüßung konnte zunächst der BCV-Nachwuchs mit Tanz- und Gesangsvorführungen und anschließend die langjährigen Mitglieder des BCV sowie anderen Fastnachtsvereinen ihre Darbietung auf der Bühne vorführen und damit die über 200 Narren und Närrinnen begeistern. Selbst bei der Rede des Prinzenpaares, Prinz Kevin der Erste und Prinzessin Isabell die Erste, konnte sich die Prinzessin das Lachen beim Vorführen ihrer Rede mit zungenbrecherischen Reimen nicht verkneifen. Das kam beim Publikum sehr authentisch an.
Los gings im Alter von neun Jahren
Sitzungspräsident Christian Weinerth entdeckte bereits im Alter von neun Jahren seine Leidenschaft zur Fastnacht und hält dem Verein seit 2011 die Treue. Seine ersten Auftritte fanden bei der Schwarzen Elf als Ministrant und danach bei der Feuerwehr als Singende Vileda´s, statt. Er und seine Frau, aber auch die vielen anderen Vereinsmitglieder, hielten den gesamten Saal bei guter Laune und Feierstimmung. Auch für das leibliche Wohl sorgte der Verein mit reichlich Abwechslung. Zum Ausklang dieser Veranstaltung fanden sich noch einige Fastnachter an der Sektbar im Foyer ein und verweilten bis nach Mitternacht. Diese Tradition soll weiterhin bestehen bleiben. Der BCV setzt alles daran, dass die nächsten Jahre die Sitzungen, aber auch der traditionelle Bischofsheimer Umzug stattfindet. Vielleicht fühlt sich der ein oder andere Narr angesprochen und möchte bei den Büttenreden, den Tänzen oder auch den Vorbereitungen zu diesen Events mitwirken. Dazu ist jeder sehr herzlich eingeladen.
Lydia Dittrich
Der Fachdienst Soziales und Kultur der Gemeinde Bischofsheim veranstaltete am Samstag, den 03.02.2024, für alle Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahren den Närrischen Seniorennachmittag im Bürgerhaus.
Das bunte Bühnenprogramm der diesjährigen Fastnacht, wollten sich die über 300 Gäste nicht entgehen lassen. Der ehemalige Bürgermeister von Bischofsheim Reinhardt Bersch (Amtszeit von 1999 - 2011) übernahm gerne die Moderation für diesen Nachmittag. Über 80 Akteure aus Vereinen Narrenkäfig, BCV und dem TV Bischofsheim präsentierten ihre Gesangs- und Tanzvorführungen, sowie humorvolle Büttenreden und Vorträge mit lokalem Bezug. Unter den Senioren befanden sich auch zahlreiche Ehrengäste und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung. Darunter auch die Bichofsheimer Bürgermeisterin Lisa Gößwein, die das Publikum auch von der Bühne herzlich begrüßte.
Man merkte es am Applaus, dass die Senioren Spaß an dieser Veranstaltung hatten. Sie schunkelten und schaukelten von der einen auf die andere Seite. Sie folgten gespannt den Auftritten der Tanzgruppen “Dohle Planscher”, den “Dohle Böppcher” sowie den “Bischemer Böppcher” des BCV, und dem Ballett “B-Town-Sisters” vom TV 1883. Die Vorträge von Hubert Schmitt, aber auch die vielen anderen Akteure des Narrenkäfigs brachten die Gäste zum Lachen. In den zwei 11-minütigen Pausen verteilten die ehrenamtlichen Helfer “Weck, Worscht und Woi”, sowie Brezeln und alkoholfreie Getränke, die im Eintritt von 8 € enthalten waren, an die Narren. Die musikalische Begleitung übernahm an diesem Mittag Torsten Schnur und die Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes und auch Aktive der freiwilligen Feuerwehr Bischofsheim kümmerten sich um den angebotenen Fahrdienst, damit die Senioren wieder gut nach Hause kamen. So konnten die Senioren diesen Tag ganz im Sinne der närrischen Zeit genießen.
Lydia Dittrich
Die Lisa Gößwein ist hier sehr bekannt,
als Reinhardt sie aufrief, kam sie auf die Bühne gerannt.
So manche Rede musste sie heut einstecken,
genauso sind sie, die Bischemer Jäcken.
Sie schmunzelte und nahm´s mit Humor,
und brachte ihre eigene Büttenred vor.
Die Traditionen nimmt sie ganz genau,
darauf ein dreifach donnerndes Helau.
Lydia Dittrich
Mit seinen Fastnachtssitzungen bewies der Tischtennisverein TTC Ginsheim erneut, dass er in Sachen Saalfastnacht an vorderster Spitze agiert. Beide Veranstaltungen fanden vor ausverkauftem Haus im Ginsheimer Bürgerhaus statt. Unter dem Motto „1001 Nacht am Rhein, Fastnacht kann nicht schöner sein!“ boten die Sitzungen ein abwechslungsreiches Programm, das die Närrinnen und Narrhallesen in eine zauberhafte vierfachbunte Farbenwelt entführte.
Unter den Klängen der Mainzer Ranzengarde wurde das Sitzungskomitee auf die Bühne geleitet. Die Moderation lag in den bewährten Händen von Sitzungspräsident Klaus Rüdiger, der gekonnt mit Witz und Charme durch das Programm führte.
Höhepunkte des Abends waren die Auftritte hochkarätiger Künstler, die in der Mainzer Fastnacht bestens bekannt sind. Darunter befanden sich Thorsten Ranzenberger und Christopher Ludwig, die als die KapellMainzer dem Publikum bereits zu Beginn der Sitzung mächtig einheizten. Ebenso gab es bei den Altrheinstromern mit den TTClern Uwe Hager, Paul Hager und Thomas Wucher kein Halten mehr, die als „3 Meenzer für Julian Nagelsmann“ den EM-Titel nach Deutschland holen wollen. Auch die Altrheingarde aus Ginsheim war wieder mit von der Partie und begeisterte das närrische Publikum mit ihrem Auftritt.
Neben den musikalischen Einlagen sorgten auch Vorträge für beste Unterhaltung. Unter anderem brillierten Protokoller Hendrik Thiele, Steffen Jobst als Pfarrer Fulder, Gardist Marcus Schwalbach, der Deutsche Michel alias Bernhard Knab, das Duo „Babbel net(t)“ sowie Marcus Schönberger an seinem Piano und Jürgen Wiesmann als Ernst Lustig mit ihren kokolores Beiträgen.
Für tänzerische Höhepunkte der Extraklasse sorgten das TTC Ballett Fit For Dance, das in diesem Jahr bewegt Abschied von der Bühne nimmt, sowie erstmals das Männerballett Horny Hornets aus Biebelnheim. Den krönenden Abschluss bildete die hauseigene Schlusstruppe des TTC, die „Happy Ends“, die die Stimmung im Saal nochmals zum Kochen brachte und das Publikum mit ihrer Show aus 1001 Nacht von den Stühlen riss.
Im Anschluss an das große Finale, konnten die fastnachtsbegeisterten Gäste den Sitzungsabend bei Tanz und Musik in der Sektbar ausklingen lassen.
Die Fastnachtssitzungen des TTC Ginsheim waren wieder mal ein voller Erfolg und boten den Besuchern ein unvergessliches Erlebnis voller musikalischer, tänzerischer und vor allem humorvoller Highlights.
Fotos: Klaus Friedrich
69 Zugnummern zählte der traditionelle Bischofsheimer Umzug am Sonntag, dem 04.02.2024.
Mit lauten Kanonenschlägen wurde auf dem Platz vor dem Seniorenheim zum ersten Mal der Kommandeursempfang abgehalten. Da der Umzug von Im Attich in Richtung Darmstädter Straße startete, ersetzte der BCV den Sturm aufs Rathaus durch den Empfang auf dem Platz. Die zuschauenden Senioren waren begeistert. Karl N. (86 J.) ist seit etwa einem Jahr im betreuten Wohnen. Er findet es gut, dass für Senioren etwas gemacht wird, um aktiv am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Die 96-jährige Anna S. befindet sich in stationärer Pflege. Sie sagte: „Ich finde das prima, dass der Kommandeursempfang am Altenheim stattgefunden hat. Das war herrlich und wunderbar.“ Dann fügte Anna noch hinzu.: „Die Organisation und der Bring- und Holdienst durch die Pfleger des Pflegeheims möchte ich loben.“ Der BCV hatte alles bis auf das kleinste Detail im Vorfeld organisiert.
Nachdem die teilnehmenden Vereine und Institutionen ihre zwei Orden vom BCV und der Gemeindeverwaltung erhielten, begaben sie sich zu ihrem Aufstellplatz. Pünktlich um 13:33 Uhr setzte sich der Umzug sich in Bewegung. Die Garde der Prinzessin Mainz 1886 e.V. führte musikalisch die BCV-Garde und das BCV-Komitee an. Vereine aus den umliegenden Orten und Städten schlossen sich der Tradition, den Umzug zu unterstützen, an. Kerstin Diel (Kommandeuse) verriet im Vorfeld, dass sie mit einer Besucherzahl von rund 6.000 Zuschauern rechneten. Diese Zahl wurde mit etwa 8.000 Besuchern getoppt. Das Wetter spielte mit und lockte die Menschen nach Draußen.
Durch den vorherigen Aufruf über die Zeitung „Neues aus der Mainspitze“ und die TV-Sendung „GiGu to go“ konnte die Anzahl an ehrenamtlichen Ordnern erreicht werden und der Umzug stattfinden. Kerstin hob den Zusammenhalt der Bürger und Bürgerinnen hervor. Bettina Giesen ist eine freiwillige Helferin, die sich ein paar Tage zuvor als Ordner meldete. An ihrem Standpunkt boten ihr die Nachbarn allerlei als Verköstigung an und die Vereine bedankten sich bei allen Helfern. Für die Sicherheit verstärkte die Polizei aus Wiesbaden, Flörsheim, Hochheim, Ginsheim-Gustavsburg und Grießheim die Kollegen aus Bischofsheim im Rahmen einer Amtshilfe.
Im Anschluss an den Umzug fanden sich einige Narren und Närrinnen im Bürgerhaus zur After-Umzugs-Party ein. Die Presseministerin des BCV Julia Hof-Deboben verriet mir, dass sie von dem Besucherandrag und der Hilfsbereitschaft überwältigt war. Julia ist in einer Vereinsfamilie aufgewachsen und findet die starke Gemeinschaft, die die Fastnacht lebt und liebt, hervorragend. Sie „opfert” vier Tage ihres Jahresurlaubs für die Vor- und Nachbereitungen. Sie wirkt, wie auch die anderen Mitglieder, etwas erschöpft, sagt jedoch: „Ich freue mich und fühle mich wunderbar.“ Zum Schluss spricht sie einen „besonderen Dank“ an alle Helfer und Helferinnen sowie an die Firmen KSM Umweltdienste, Mexner GmbH und G. Bruno Erdbau, die mit ihren LKW für die Straßenabsperrungen gesorgt haben, aus. Nur mit solcher Unterstützung bleibt eine solche Tradition bestehen.
Lydia Dittrich
Tanzende Messdiener, kostümierte Besucher und eine jonglierte Meditation – der fastnachtliche Gottesdienst mit Pfarrer Karl Zirmer und Dr. Peter A. Schult lockte zahlreiche Kinder, Jugendliche und ihre Eltern am vergangenen Sonntag nach St. Marien. „Alle Kinder trugen Namensschilder, so dass ich sie direkt ansprechen konnte. Ihre spontane Beteiligung machte unseren Fastnachtsgottesdienst besonders lebending. Ich danke allen, die uns am Sonntag unterstützt haben“, so der Initiator Dr. Peter A. Schult.
Fotos: Klaus Friedrich
Zum 25. Mal begeisterte der Bischemer Narrenkäfig mit seinen rund 40 Aktiven in vier Sitzungen jeweils gut 200 Fassenachter im Adlersaal. In diesem Jahr luden die Kreativen zur Fahrt mit der Bahn ein.
Begeisternd war vor allem die große Anzahl an Nachwuchsnarren, die sowohl ins Thema einführten als auch beim Kinderballett mit Bibi Blocksberg, der Schule der magischen Tiere und Harry Potter alle gekonnt in magische Welten entführten. Die Leiterinnen Katharina Fritz und Melanie Thon verstanden es, die verschiedenen Tanzeinlagen der über 20 jungen Narren mit dem bekannten Musiktitel „It’s a kind of magic“ zu verbinden. Sebastian Kraus nahm sich ebenfalls als Rolf Krauskowski den jüngsten Musikern an, die sowohl bekannte Kinderlieder als auch Stücke aus den Charts neu interpretierten. Mit dem kurzen Zwischenspiel „Das Gepäckstück“ machten Stefanie Doobe und Annegret Groß als Fahrgäste, Gregor Gaudron als Bahnmitarbeiter und Sebastian Schmelzer alias Karlheinz, der Weltbeste Protokoller, viermal auf sich aufmerksam.
Als Ratten überzeugten Nadja Gaudron und Christine Richter, die unter anderem gefräßig vom Naherholungsgebiet am Rosengarten träumten. Als arbeitsscheues Bahnpersonal kamen Torsten Groß und Björn Billino mehrmals zu Wort, um besonders auf die notorische Unpünktlichkeit der deutschen Züge aufmerksam zu machen.
Johannes Bersch, einer der Initiatoren des Narrenkäfigs, führte gewohnt routiniert mit Witz und Improvisationstalent durch das abwechslungsreiche Programm. Unterstützt wurde er von Bianca Schmid, die mit Dietmar Lanius und Stefanie Doobe auch das Saal-Lied anleitete. Unterstützt von ausgereifter Tontechnik bestand das Zuschauerspiel „Ich versteh nur Bahnhof“ in diesem Jahr daraus, dass ein närrischer Fahrgast Lieder, die er rückwärts abgespielt hörte, nachsingen musste und alle im Saal sie erraten sollten. Für solche Ideen und kreative Filme ist der Narrenkäfig bereits bekannt und doch gelingt der Truppe immer wieder eine überraschende Steigerung. So vertonte sie in zwei Folgen die Augsburger Puppenkiste närrisch, sodass sie zum Kriminalfall um das entführte Margitsche wurde. Mexikanisch inspiriert begeisterte das Show-Ballett vom Flörsheimer Carneval Verein „Inkognito“ alle. Ebenso sorgte das Ballett der Mainzer Kleppergarde „X-Pressive Dance“ mit seiner atemberaubenden Akrobatik und den leuchtenden Eulenmasken für Begeisterung.
Einer der Höhepunkte der Narretei im Narrenkäfig bot Johannes Bersch als Moguntia. Gewohnt tiefsinnig legte er den Finger in die bundesdeutschen Wunden und teilte gegen Politiker aller Parteien aus.
Eine Stärke der Fastnachter des Narrenkäfigs sind die vielen hervorragenden musikalischen Darbietungen, die auch langjährige Fans immer wieder überraschen. So zog mit der Narrenkäfig Drumline unter der Leitung von Sebastian Kraus eine zehnköpfige Trommelgruppe ein, die sofort alle begeisterte. Als singende Bahnhofsbauarbeiter erklärten Thomas, Jonas und Sebastian Kraus sowie Torsten und Sebastian Groß unter anderem, warum Ginsheim keinen Bahnhof hat. Als ausgeschiedener Bürgermeister Ingo Kalweit überzeugte Michael Zahn mit seinem Abschiedslied ebenso wie als Hacker gemeinsam mit Matthias Diehl und beim Song über das Lehrstellwerk. „Die Trullas“ (Nadja Gaudron, Anne Gasteyer, Christine Richter und Melanie Thon) verbreiteten musikalisch Omas Ratschläge für taffe Frauen wie Anne Lenhard, die sich mit Nadja Gaudron auf dem Weg nach Meenz über ihre Männer und deren Marotten austauschte. Seit 20 Jahren werden die Sitzungen des Bischemer Narrenkäfigs zudem von der Ober-Olmer Band „Plug `N‘ Play“ perfekt unterstützt. Johannes Bersch und Sebastian Kraus läuteten nach knapp fünf Stunden nahezu pünktlich als Kammersänger das Finale ein. Passend zum Motto ließen sie auf „Nothing else matters“ den Satz „läuft Dein Leben stets nach Plan, dann fährst Du selten Deutsche Bahn!“ verlauten.
Alexandra Wiesemann
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