Schuhe, Pullover, Hosen, Jacken und vieles mehr. Die Kleiderstube der Evangelischen Kirche Gustavsburg begleitet bedürftige Menschen der Mainspitze durch alle Jahreszeiten hinweg. Möglich macht dies – neben zahlreichen Spendern – vor allem das ehrenamtlich organisierte Team um Wilfriede Lüdke-Fritz. Sie sortieren, vermessen und finden für Jeden das passende Kleidungsstück – wenns sein muss auch mit Gürtel. Leider mischt sich aktuell auch Ärger zwischen die vielen positiven Begegungen. Der Grund: Unbekannte entsorgen kaputte Kleidung und Elektroschrott, indem sie diese einfach vorm evangelischen Gemeindehaus (dort befindet sich die Kleiderstube) ablegen. „Diese Gedankenlosigkeit erschwert unser Engagement“, sagt Wilfriede.
„Neben Kleidung geben Wilfriede und ihr Team den Menschen vor allem wertschätzende Kommunikation mit auf den Weg“, betont Pfarrer Marcus Bahnsen, der jeden Montag und Donnerstag mitbekommt, wie stark die Kleiderkammer-Organisatoren mit ihren Gästen im Gespräch sind. „Als besonders schöne Momente empfinde ich, wenn Kinder zu mir kommen und mit ihren großen Kulleraugen fragen, ob ich etwas zum Spielen für sie habe“, berichtet Wilfriede aus ihrem Kleiderkammer-Alltag.
Was wird gebraucht?
„Wir freuen uns sehr über Spenden, aber nicht über schmutzige oder kaputte Kleidungsstücke. Pullis, an denen Reißverschlüsse defekt sind oder Knöpfe fehlen, gehören in den Müll und nicht in unser Sortiment“, betont sie. Wer die Kleiderstube mit Spenden unterstützen möchte, ist zu den Öffnungszeiten herzlich willkommen. Sollte eine Übergabe zu diesen Zeiten nicht möglich sein, kann mit dem Pfarrbüro ein Termin vereinbart werden. Leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen ihre Spenden unangemeldet vor der Tür ablegen. „Dies ist für uns nicht in Ordnung. Vor allem nicht, wenn es sich dabei um Kleidung für die Mülltonne oder gar Elektroschrott handelt“, sind sich Marcus und Wilfriede einig und bitten darum, Dinge, die auf den Wertstoffhof gehören, nicht vor der Kirche zu entsorgen. „Es ist nicht unsere Aufgabe, den Müll anderer wegzuräumen“, sagt Wilfriede energisch – wohl wissend, dass für solche Arbeiten wertvolle Zeit drauf geht, in der sie und ihr Team Frauen,- Männer und Kinderkleidung sortieren könnten.
„Ich sage immer, bringt uns Sachen, die ihr selbst noch gerne anziehen würdet. Unsere treuen Spender geben beispielsweise Kleidung weiter, nachdem neue Stücke den Weg in ihren Kleiderschrank gefunden haben“, fasst Wilfriede zusammen. Auch über Bettwäsche, Hand- und Geschirrtücher freue sie sich.
Riesige Nachfrage
Wilfriede Lüdke-Fritz startete ihr ehrenamtliches Engagement, als sie in Rente ging. „Seit meiner Kindheit habe ich einen Bezug zur Kirche. Als ich vor fast 20 Jahren in Ruhestand ging, suchte ich eine schöne Tätigkeit und wurde in der Kleiderstube fündig. Zunächst kümmerten wir uns nur um Obdachlose, später kam die Tafel hinzu und die Klientel erweiterte sich“, erinnert sich die Chefin der Kleiderstube, die es liebt – notfalls mit Händen und Füßen – auch Sprachbarrieren zu überwinden.
„Wilfride und ihr Team sind ein Herzstück der Gemeinde“, unterstreicht Marcus Bahnsen. „Die Zugewandheit des Teams ist ein ganz wichtiges Wirken in unserem Sozialraum“, so der Pfarrer.
Eine Reportage über die Kleiderstube mit Wilfriede und Marcus ist Teil der kommenden Folge von »GiGu to go« am Sonntag, den 2. März 2025.
Axel S.
Hinterlasse uns deine E-Mailadresse und wir senden dir eine Mail, wenn die neue Ausgabe der Zeitung erscheint.
Nächste Ausgabe » Do, 13.03.2025 | Anzeigenschluss » Fr, 07.03. (16 Uhr) | Redaktionsschluss » Mo, 10.03. (16 Uhr)
Erscheinungstermine 2025:
27.02.2025 | 13.03.2025 | 27.03.2025 | 10.04.2025 | 24.04.2025 | 08.05.2025 | 22.05.2025 | 05.06.2025 | 19.06.2025 | 03.07.2025 | 14.08.2025 | 28.08.2025 | 11.09.2025 | 25.09.2025 | 09.10.2025 | 23.10.2025 | 06.11.2025 | 20.11.2025 | 04.12.2025 | 18.12.2025