Nachwuchs des Narrenkäfigs
Der zahlreiche Nachwuchs der Narrenkäfig Aktiven lud eingebettet in den ersten Teil der Sitzung zur eigenen Kindersitzung, in dem die drei- bis 13-Jährigen in bekannte Rollen ihrer Eltern schlüpften. So begegneten die Narren im Saal Lenny Zaia als Protokoller Karlheinz ebenso wie Klara Bersch alias Moguntia, dem Trulla Drio mit Helene Bersch, Mia Kraus und Annie Thon. Dazu gehörte auch ein Zwiegespräch zwischen Jakob Thon und Jule Groß, die als Gunther un sei Fraa gekonnt Szenen einer Ehe persiflierten. Genauso hatten Lenny Zaia, Pepe Groß und Henri Diehl mit ihrem Sketch, der an Dick und Doof erinnerte, die Lacher auf ihrer Seite. Abgerundet wurde die Miniausgabe des Narrenkäfigs von Leni Hellbach, die das Lied „Fassenacht in Meenz“ hervorragend darbot und dem Auditorium den ersten Gänsehautmoment bescherte. Ein großes Kinderballett stimmte die Narren im Adlersaal als Astronauten, funkelnde Sterne und bunte Außerirdische auf das weitere närrische Treiben ein.
Alexandra Wiesemann
25 Jahre Bischemer Narrenkäfig – mit Fotos von Heiner Engelter
Mit fünf ausverkauften Sitzungen feierten die Akteure des Bischemer Narrenkäfigs ihr 25-jähriges Jubiläum im Adlersaal. Im Jahr 2000 begann die närrische Erfolgsgeschichte der rund 40 Narren auf der Bühne und den zahlreichen Helfern hinter den Kulissen.
Die vielbeschworene Kreativität ist ebenso wie die Spontanität ein Markenzeichen des Narrenkäfigs geblieben. Eingestimmt von der im letzten Jahr neu gegründeten Trommelgruppe „Drumline“ feierten alle Narren im Saal kräftig mit. Johannes Bersch führte dabei ebenso wie Michael Zahn und Bianca Schmid souverän durch den Abend.
Als „Dem Karlheinz sei Fraa“ überzeugte Annegret Groß am Anfang beim Suchen der Narrenkapp für ihren Mann in der Bütt. So hielt sie ein gereimtes Plädoyer für Zusammenhalt und Engagement für alle, mit dem sie einigen im Saal aus dem Herzen sprach.
Getreu dem Jubiläum zeigten die jugendlichen Nachwuchsnarren Amelie Krewer, Clara Richter, Jonas Kraus, Paul Diehl und Moritz Maschke wie Sitzungen früher geplant wurden, während Nadja Gaudron mit Handy in der Hand die Absprachen per Messengerdienst heute darstellte. Alle konnten dabei die Nachrichten auf großen Bildschirmen verfolgen, sodass die Mischung aus Abstimmungen über das Essen, den Einkauf und die zu erledigenden Aufgaben für einige Lacher sorgte.
Die Trullas (Nadja Gaudron, Christine Richter, Anne Gasteyer und Melanie Thon) besangen die vielerorts bekannte Parkplatznot und den kaputten Fahrstuhl am Bahnhof, wobei sie mit kreativen Lösungen überraschten. Außerdem beschworen auch sie den Zusammenhalt und forderten „Ich find’s aber gut, wenn sich was tut – für Bischem mehr Mut!“ Mit lauten Zugaberufen wurden sie für ihre klaren Worte gefeiert. Dafür ist nicht zuletzt Johannes Bersch alias „Moguntia“ bekannt. Von Lastenfahrrädern, mit denen man die Kinder, also die Last, transportiere über Fahrradstraßen, die er als Rentnerhighway bezeichnete, bis hin zur Bundespolitik war alles gesellschaftlich Relevante dabei. Pointiert und mit viel Sprachwitz rechnete er dabei mit der geschrumpften FDP, dem schlafenden Kanzler und dem berechnenden Friedrich Merz gleichermaßen ab so wie mit Annalena Baerbock, deren Auslandspraktikum nach drei Jahren zu Ende gehe. Trump und die Digitalisierung durften in seinen treffenden Ausführungen ebenfalls nicht fehlen. Als fünfte Trulla bewarb sich zudem Dietmar Lanius, der durch seinen Gesang überzeugte.
Nicht zuletzt in den beiden Film-Einspielern erkennt jeder die Qualität der Aktiven, die sich seit 25 Jahren stets Neues ausdenken. So brillierten die vier Musiker von Kraus & Kraus und Groß & Groß (Thomas und Sebastian Kraus sowie Torsten und Sebastian Groß) als singende Kassiererinnen im Home-Office ebenso wie bei dem Protestsong um den Erhalt des Adlersaals, dessen Verkauf 2028 anstehe. Filmisch professionell umgesetzt von Matthias Diehl und auf der Bühne von der Vierercombo live stimmungsvoll weitergeführt, schaffte sie es alle mitzureißen. Verdient erschallten an dem Abend mehrfach langanhaltende Zugaberufe und stehende Ovationen.
Als Narrenkäfig-Praktikant plauderte Jakob Diehl in gereimter Form aus dem närrischen Nähkästchen. Neben Hobby Horsing und anderen Trockensportübungen durften auch mehrere Zwiegespräche von Eheleuten nicht fehlen. Bianca Schmid und Michael Zahn persiflierten gekonnt ein Ehepaar bei der Planung ihrer Silberhochzeitsfeier. Beide hatten viele zustimmende Lacher auf ihrer Seite. Die Showtanzgruppe „Inkognito“ vom Flörsheimer Carneval Verein begeisterte alle Narren mit ihrer sehenswerten Unterwassertanzshow ebenso wie das Ballett der Kleppergarde „Xpression“, das mit seinem Sonnentanz als Königinnen des Lichts einen glanzvollen Schlusspunkt setzte. Persifliert wurden sie unter der Leitung von ihrer Mittänzerin Anna Baureiß von einem aus Narrenkäfig Aktiven zusammengestellten Männerballett, das in lila-gelben Trikots als Sonnenblumen tanzte. Mit einem Potpourri aus bekannten Fastnachtsliedern wie „Fassenacht in Meenz“ und „Sassa“, gesungen von Stefanie Doobe, verabschiedete sich der Narrenkäfig in gewohnt kreativer und auch nach 25 Jahren noch erfrischend junger Manier trotz der mittlerweile erworbenen Routine. Den Spaß an der Sache und die Freude über das närrische Treiben ist der Truppe anzumerken, sodass der Funke stets überspringt.
Alexandra Wiesemann
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