Vielfalt an der IGS-Mainspitze

Mit Mut und Ehrgeiz in eine neue Zukunft

„Deutsch ist eine komplizierte Sprache, aber ich denke, dass ich das schaffen kann“, sagt die 14-jährige Fatma entschlossen. Vor ein bis zwei Jahren kamen sie und ihre Mitschüler aus der Türkei, der Ukraine, dem Kosovo und Pakistan nach Deutschland – mit wenig bis keinen Deutschkenntnissen. Heute meistern sie den Schulalltag an der IGS-Mainspitze in einer fremden Sprache. Ihre Lehrerin Ursula Köhler, spezialisiert auf „Deutsch als Fremdsprache“, zollt ihnen großen Respekt: „Es ist beeindruckend, mit welcher Entschlossenheit sie ihr Leben hier neu aufbauen.“ Besonders fasziniert sie die schnellen Fortschritte der Jugendlichen, ihre schulischen Erfolge und die bereichernden interkulturellen Begegnungen.


Die Hintergründe der Schüler sind ganz unterschiedlich. „Wir haben Kinder, die aus Flüchtlingssituationen kommen, aber auch solche, die einfach mit ihren Familien das Land gewechselt haben“, erklärt Ursula Köhler. So vielfältig wie ihre Herkunft sind auch ihre Zukunftspläne: Einige streben den Realschulabschluss an, andere träumen davon, Arzt, Jurist oder Physiotherapeut zu werden.

 

Viele Sprachen

Neben Deutsch sprechen alle Jugendlichen mehrere Sprachen – darunter Ukrainisch, Russisch, Englisch, Türkisch, Kurdisch, Spanisch und Pakistanisch. Doch als sie nach Deutschland kamen, war die Sprachbarriere zunächst eine große Herausforderung. „Am Anfang war es schwer, aber wir haben schnell Freunde gefunden“, erzählt Fatma. Die anderen stimmen ihr zu: „Man muss einfach offen sein – so haben wir viele Freundschaften geschlossen.“

Dass der Weg zur neuen Sprache nicht einfach ist, betont auch ihre Lehrerin. „Wenn man nach einem Jahr Deutsch sprechen kann, dann hat man hart dafür gearbeitet. Man muss ein Ziel haben, sich hinsetzen und üben. Deutsch ist eine der schwersten Sprachen der Welt – ich glaube, die drittschwerste.“ Doch die Erfolge ihrer Schüler sprechen für sich.

 

Kulturelle Vielfalt

An der IGS Mainspitze fühlen sich die Jugendlichen wohl. Sie schätzen die Vielfalt, das Kennenlernen neuer Kulturen und den engen Austausch mit Lehrern und Mitschülern. Ein besonderes Erlebnis war ein von ihnen organisiertes interkulturelles Essen. „Wir haben uns überlegt, dass wir mit unserer Vielfalt ein Zusammenkommen gestalten – mit Essen aus aller Welt“, erzählt Frau Köhler. „Das hat wunderbar geklappt, obwohl wir es gar nicht bis ins Detail geplant hatten. Jeder brachte etwas mit, plötzlich standen Gerichte aus der ganzen Welt auf dem Tisch.“ Auch die Eltern unterstützten die Aktion großzügig. „Wir haben sogar Spenden in Höhe von 170 Euro bekommen“, berichtet Ursula Köhler. Doch anstatt das Geld für die Schulkasse zu behalten, entschieden sich die Schüler, es der örtlichen Tafel zu spenden. Für Ursula Köhler zeigt dies, was gemeinsames Engagement bewirken kann. „Ich wünsche mir, dass wir offen bleiben, unsere Chancen nutzen und uns für eine bessere Gesellschaft einsetzen – und ich bin sicher, das wird klappen.“                                                    

Axel S.


neuesausdermainspitze.de // 27.03.2025