Neues Kreisjahrbuch ist erschienen

Mit einem Beitrag über den Stadtschreiber Hans-Benno Hauf

Im soeben erschienenen Jahrbuch 2024 des Kreises Groß-Gerau finden sich unter den Rubriken „Bemerkenswert, Erinnernswert, Sehenswert und Wissenswert“ Artikel zu Geschichte und Gegenwart des Landkreises. Landrat Thomas Will lobte die von Walter Keber verfasste Chronik zum Nachlesen und freute sich über die Laudatio für die Kulturpreisträger Axel Schiel und Andrea Engler, die ebenso aus der Feder des Kulturwissenschaftlers Professor Dr. Wolfgang Schneider stammt, wie ein Porträt des Stadtschreibers von Ginsheim-Gustavsburg, Hans-Benno Hauf. Aus diesem längeren Beitrag dürfen wir hier in „Neues aus der Mainspitze“ zitieren:

 

„Das Beobachten und das Beschreiben, das Recherchieren und Redigieren, das Forschen und Folgern, das liegt ihm offensichtlich im Blut. Das machte ihn beruflich zum erfolgreichen Polizisten und ehrenamtlich zum kreativen Stadtschreiber von Ginsheim-Gustavsburg: Hans-Benno Hauf, geboren 1952 in Mainz und groß geworden in der „Leibwehgasse“, wie die Friedrich-Ebert-Straße in Ginsheim früher im Volksmund genannt wurde. (…)

 

Eine besondere Initialzündung in seinem Leben waren die Folgen eines Wirtshausbesuchs. „Im „Ratskeller“ tagt der greise Vorstand des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV). Die alten Herren Rektor Wenke, Apotheker Weller und Architekt Beckenhaub wechselten zum Stammtisch des Posaunenchores und versuchten „die jungen Kerle“ für den HVV zu gewinnen. Die Mitgliedschaft von Hans-Benno Hauf wurde auf einem Bierdeckel besiegelt.

 

Eine seiner ersten Aktivitäten war, zu verhindern, dass der beschlossene Abriss des Alten Rathauses in der Ginsheimer Hauptstraße umgesetzt wurde. Dank der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten kam noch rechtzeitig der Einspruch des Amts für Denkmalpflege. Vom „Gemeindeschreiber“ und nach der Verleihung der Stadtrechte an Ginsheim-Gustavsburg wurde er 2008 von Bürgermeister Richard von Neumann zum „Stadtschreiber“ bestellt. Seit dieser Zeit sitzt er zu Hause am Computer oder im Archiv des geretteten Fachwerkhauses, das sich mitten im Ort zu einem Heimatmuseum mit reichlich Objekten aus dem Alltag und Fotos zur Illustrierung entwickelt hat. 

 

Hans-Benno Hauf hat aber nicht nur beim Sammeln von Gegenständen zu den Ausstellungen beigetragen, sondern vor allem archivarisch gewirkt. Er sichtete die Dokumente, wertete sie aus, katalogisierte sie und bewahrte sie in Hunderten von Kartons auch auf. 

 

Hans-Benno Hauf ist ein wandelndes Geschichtslexikon seiner Heimatstadt. Nachlesen kann man viele Texte von ihm alle zwei Wochen in „Neues aus der Mainspitze“; denn: „Geschichte in Ginsheim-Gustavsburg ist in vielfältigen Urkunden, Dokumenten und Überlieferungen verborgen. Sie für die Gegenwart zu entdecken und lebendig zu halten ist eine spannende Aufgabe.“ Geschehenes und Erlebtes für die Nachwelt aufzuschreiben und zu bewahren sei der Antrieb für den Chronisten.“

 

Ein Exemplar des Jahrbuchs kostet 15 Euro. Die Bücher sind an der Infothek im Landratsamt, in der Buchhandluch „Wortreich“ in Gustavsburg und per Mail unter presse@kreisgg.de erhältlich.

 

Prof. Dr. Wolfgang Schneider



neuesausdermainspitze.de // 27.03.2025