Nicht auf dem Feld der Solawi in Königstädten … Der Gedanke „Solidarischer Landwirtschaft“ verbirgt sich hinter der Zusammenkunft und ihrer Bezeichnung. „Wir pachten ein Stück Land und bauen hier allerlei Gemüse an, das wir dann wiederum verschiedenen Verbrauchergruppen zur Verfügung stellen“, beschreibt Diana, selbst fleißiges Mitglied bei der Solawi, ihre Tätigkeit. Da es sich um ein solidarisches Projekt handelt, wird nicht nur die Arbeit gemeinschaftlich verrichtet, sondern auch der finanzielle Aufwand, gerecht verteilt. Eine „Bieterrunde“ wird hierzu einmal im Jahr abgehalten und trägt schon seit sechs Jahren zur erfolgreichen Finanzierung und zum fortlaufenden Bestehen des Projektes bei.
Regional, biologisch und nachhaltig, dürfen sich die Hobby-Landwirte mit Stolz auf die Spitzhacken schreiben. Fünf bis sechs Depots finden sich in der Region verteilt, in denen das frisch geerntete Gemüse zunächst in einer Kiste zusammengestellt und dann an den Mann gebracht wird. Um die Hundert Leute nehmen das Angebot derzeit gern an und holen sich ihr Gemüse von den Depots der Solawi. Für 98 Euro im Monat erhält man das volle Paket, für die Hälfte dagegen die halbe Menge.
Um die fünf Hektar Feld sind es, die von den Mitgliedern bewirtschaftet werden. Ein Teil davon entfällt auf Streuobstwiesen und großzügige Blühstreifen, die wiederum der Natur überlassen werden. Ein Folientunnel sichert die Versorgung im Sommer. Über 50 Kulturen finden sich auf dem restlichen Ackerland wieder, die mit viel Hingabe mühevoll von den Mitgliedern sowie zwei Angestellten gepflanzt und gepflegt werden. Von Karotten über Stangensellerie bis hin zu exotischem Saatgut findet sich hier so einiges unter der Erde.
„Eine andere Beziehung zum Gemüse“, benennt Jana als Inspiration für ihr Engagement bei der Solawi. Ist sie selbst als „Depotgänger“ gestartet, so ist das Interesse am ganzen Projekt doch schnell größer geworden. „Mich haben immer die vielen Verpackungen beim Einkaufen gestört. Und letztlich weißt du nie, was sich hinter den Produkten im Supermarkt verbirgt“, klagt sie. Ob es tatsächlich Bio ist, kann man nur schwer nachprüfen. „Bei uns auf dem Feld ist das anders. Es steckt natürlich sehr viel Arbeit drin. Aber umso mehr Spaß macht es dann auch, die selbst gesäten Gewächse zu essen.“
Mit Arbeitseinsätzen und Mitgliedsbeiträgen organisiert sich der Verein, bemerkt aber auch jährlich sinkende Mitgliederzahlen aus den verschiedensten Gründen. Lust zu kochen und im besten Fall einen kurzen Anfahrtsweg, nennt Jana als Aufnahmekriterien, um mit einsteigen zu können. Solawi – Ein Miteinander für gutes Gemüse und beste Versorgung direkt aus der Region.
Pia Pfeifer
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