Kann für den Menschen eine Begegnung mit einem Tiger gefährlich werden? Gewiss, der Tiger ist ein Raubtier, das einen Schrecken auslösen könnte, wenn es plötzlich beim Zirkusbesuch in der Manege auftaucht. Den Anweisungen des Dompteurs folgen in der Regel die dressierten Riesenkatzen. Wie sieht dies aber aus, wenn ein solches animalisches Wesen in den Burg-Lichtspielen erscheint? Das Format Achterbähnchen sorgte am vergangenen Samstag bei den ganz jungen Besuchern wieder einmal für Spannung und Abwechslung. Das weiß auch das Ehepaar Virginia und Stefan Maatz vom Theater con Cuore und begeisterte die Kinder mit einer Aufführung von Tigerwild. Frei nach dem Kinderbuch „Herr Tiger wird wild“ des US-amerikanischen Autoren und Illustratoren Peter Brown inszeniert das Schauspieler-Duo einen lebendigen Ausbruch des Hauptprotagonisten aus der Zivilisation.
Auf Dauer wird dem gepflegt erscheinenden Raubtier, der stets mit einem eleganten Hut seine Nachbarin, Frau Elefant, und auch den gegenüber wohnenden Herrn Nashorn begrüßt, sein Lebensraum zu eng. Vor allem Frau Elefant pocht tagsüber auf Ruhe und Ordnung, regt sich über die auf der Straße spielenden Kinder auf, und ist zudem um äußerste Pünktlichkeit bedacht, wenn sie ihre Nachbarn nachmittags zum Kaffeekränzchen einlädt. Immer wieder drängt sie auf gepflegte Umgangsfomen, regt sich auf, wenn die Kaffeedecke nicht akkurat über den Tisch gezogen wird. Und überhaupt ist sie der Meinung, dass Herr Tiger „nicht nackisch“ herumlaufen sollte. Ein Skandal in der kleinen Stadt, in der sich die Menschen mit der Kommunikatikon schwer tun, verbale Missverständnisse an der Tagesordnung sind und sich Herr Tiger im Prinzip dauernd entschuldigen muss. Das junge Auditorium nimmt an den schwelenden Konflikten teil.
Auf hohem Niveau hantieren Viriginia und Stefan Maatz mit den Hand-, Stab-, Stock- und Tischfiguren. Zwei Puppenspieler, die seit 1992 Theater für Kinder machen und stets auf Interaktionen der kleinen Gäste vorbereitet sind.
Eine Aufführung, die das junge Publikum am Sonntag wieder mal begeisterte.
Norbert Fluhr
Das Achterbähnchen wird veranstaltet vom Achterbahn e.V. mit Unterstützung der Stadt Ginsheim-Gustavsburg.
Die Vorstellungen finden einmal im Monat statt und sind kostenfrei.
Die nächste Aufführung gibt‘s am 15.05., um 11 und 14 Uhr.
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Nächste Ausgabe » Do, 16.01.2025 | Anzeigenschluss » Fr, 10.01. (16 Uhr) | Redaktionsschluss » Mo, 13.01. (16 Uhr)
Erscheinungstermine 2024:
19.12.2024
Erscheinungstermine 2025:
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