70 Jahre Ginsheim-Gustavsburg

Und auch das ist in den Jahren passiert: 

Der Wiesbadener Sioux-Club feiert mit 200 „Rothäuten“ auf dem Gelände des Forts Mainspitze ein Sonnentanzfest (2). In Ginsheim werden 31 Pferde, 554 Rindviehcher, 625 Schweine, 2 Schafe, 12 Ziegen, 4674 Hühner, 8 Gänse, 19 Enten und 79 Bienenvölker gehalten (3). Nach „Amore“ mit einem Italiener in einem Heuhaufen auf der Gustavsburg übergibt die Polizei eine fünfzehnjährige 

den Eltern in Kostheim (4). Der letzte Ginsheimer Fischer im Nebenerwerb, Heinrich Traupel, gibt 1968 seine Pachtrechte am Altrhein auf. Am Ende seiner 47-jährigen Dienstzeit (5) hat Pfarrer Wilhelm Blum 2522 Kinder getauft, 1470 Trauungen vollzogen, 2137 Kinder konfirmiert und 2022 Menschen bestattet 

Wie ging es weiter?

In der Eifelstraße wird 1972 das Hochhaus mit 540 m³ Wohnfläche bezogen, die Gesamtschule Mainspitze ist eingeweiht, in frei werdende Räume der Zinn-Schule zieht die Sonderschule ein. Ein Jahr später öffnen der neue Kindergarten Virchowstraße und das Alten-und Pflegeheim Bebelstraße, die Gemeinde verkauft die Turnhalle Rheinstraße, um 24 Sozialwohnungen zu errichten. Das Altrheinfest fällt aus, weil der Feiertag der Deutschen Einheit auf den 17. Juni fällt.

Mit Mehrheit lehnt die Gemeindevertretung 1974 (6) den von der CDU und der FDP beantragten Zusammenschluss von Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg zu einer Gemeinde ab. 

Im August 1975 lockt das Pop-Festival mit 36 Gruppen auf der Nonnenau rund 15.000 Besucher. Das Magazin „Der Spiegel“ (7) betitelt den Altrhein als „Giftfluß bei Mainz“.

(1)   launische Chronik für die Abschlussklasse 10 R der Georg-August-Zinn-Schule 

       Gustavsburg, gehalten im Lichtspielhaus Ginsheim am 9. September 2023

(2)   08.08.1964 | (3)   31.12.1965 | (4)   August 1966 | (5)   30.09.1968 | (6)   14.03.1974

(7)   28.04.1975

16.05.2024