Mittendrin und mitten dabei – 30 Jahre Basis e.V.

Anlässlich seiner Vereinsgründung vor 30 Jahren hatte der Basis e.V.-Mainspitze zu einem Sektumtrunk im GemeinsamGarten in Ginsheim eingeladen. Ein gutgelaunter Vorstand, anerkennende Worte politischer Vertreter, Live-Musik und heitere Gäste machten den Nachmittag am 4. Mai zu einem Feiertag.

 

Der Verein setzt sich für die „Förderung selbstbestimmten Lebens behinderter und alter Menschen“ ein. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter assistieren Menschen mit Beeinträchtigung in ihrem Alltag und bieten ihnen Freizeitaktivitäten – angefangen bei einer Malgruppe über Reiten bis hin zu Zeltlagern.

 

Von 4 auf 300 in 30 Jahren

In einer kurzweiligen Ansprache nahmen der 1. Vorsitzende Ralf ­Stephan und der Schriftführer Hans Helmut Hauf die Zuhörer mit auf eine kleine Zeitreise. Unterhaltsam zeigten sie auf, wie sich der Verein in 30 Jahren weiterentwickelt und sich den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst hat. Was mit einem Treffen eines Ginsheimer Freundeskreises im Jahr 1994 in einem Wohnzimmer begann, ist heute eine Institution mit über 300 Mitarbeitern, die etwa 250 Menschen begleiten. Die vier Gründungs­mitglieder sind noch heute in der Gemeinschaft aktiv.

 

Herausforderungen und Highlights

So manches Mal habe der Vorstand das Gefühl gehabt, dass ihm die große Verantwortung über den Kopf wachse, gestand Hauf ein. Aber gemeinsam hat man die Herausforderungen bewältigt und viele Erfolge feiern können. Als Beispiele führte Stephan den Aufbau des Orchesters BASISten im Jahr 2007 und die Ehrung mit dem Bürgerpreis der Stadt Ginsheim-Gustavsburg im Jahr 2019 an. Mit einem weiteren Höhepunkt ist in der nahen Zukunft zu rechnen: der Bau des Vereinsheim in Gustavsburg. Bis zum Ende des Bauprojekts wolle der Vorstand auf jeden Fall seine Arbeit weiterführen, gab Hauf bekannt. Man hoffe, danach das Amt in jüngere Hände geben zu können.

Stephan und Hauf lobten das Engagement aller Mitarbeitenden und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Ehren- und Hauptamtlichen und der Geschäftsführung. Sie dankten den Vorstandskollegen, dem Kooperationspartner Lebensalter e.V., dem Lions Club Bischofsheim (Mainspitze), der Evangelischen Kirche Ginsheim und vielen weiteren Unterstützern, Förderern und Spendern. 

 

Konkrete Hilfe und gemeinschaftliche Aktionen

Thorsten Siehr, Bürgermeister von Ginsheim-Gustavsburg, erinnerte in seiner Ansprache daran, dass das Jahr 1994 eine Zeit war, in der behinderte Menschen noch ausgegrenzt worden seien. Er bezeichnete die Gründungsidee, „behinderten und alten Menschen ein selbstbestimmtes Leben in der Mainspitze zu ermöglichen“, daher als „revolutionär“ und ihrer Zeit voraus: Erst einige Monate später hatte der Deutsche Bundestag der Aufnahme des Benachteiligungsverbots behinderter Menschen im Grundgesetz zugestimmt. 

Würdigend beschreibt Siehr: „In drei Jahrzehnten haben Sie nicht nur Familien bei der Betreuung behinderter Angehöriger unterstützt und entlastet, sondern auch eine Gemeinschaft geschaffen, die auf Respekt, Wertschätzung und Liebe basiert. Ihr Einsatz hat nicht nur Leben verbessert, sondern Herzen berührt und Hoffnung geschenkt“. 

Auch Thomas Will, Landrat des Kreises Groß-Gerau, gratulierte zum 30-jährigen Bestehen. In seiner Rede betonte er, dass im Hinblick auf Inklusion „noch immer vieles im Argen“ liege und erneut eine sozialpolitische Revolution nötig sei.

Ingrid Komossa



16.05.2024