Norbert Schäfer, Gertraud Lindemann, Helga Link, Irmgard Reinheimer, Musikerin Marlene, Bürgermeister Thorsten Siehr.
„Ich weiß, was »Parkinson« bedeutet, deswegen mache ich immer weiter“, erzählt Irmgard Reinheimer, die vor genau 30 Jahren die Selbsthilfegruppe »Mainz-Mainspitze« gemeinsam mit ihrem Mann gründete. Voller Überzeugung setzt sich die heute 80-jährige Regionalgruppenleiterin für den Fortbestand der Unterabteilung der Deutschen Parkinson Vereinigung (kurz: DVP) ein. Am Mittwoch, den 24. Mai feierten die Mitglieder das 30-jährige Bestehen der Selbsthilfegruppe mit Kaffee, Kuchen, Musik, Mundart und dem Bürgermeister im Ginsheimer Bürgerhaus.
Mit den Worten „Kein Grund zu resignieren: Kommen Sie zur Selbsthilfegruppe“, riefen Irmgard und ihr Mann Heinz 1993 zum ersten Treffen auf. Ein Angebot, dass sowohl damals, als auch heute intensiv und dankbar angenommen und von Mitgliedern als „gemeinsam trägt sich Schweres leichter“ bezeichnet wird. Der Wunsch nach dem Austausch mit Gleichgesinnten entstand duch die Parkinson-Erkrankung von Heinz. „Wir besuchten eine Gruppe in Riedstadt und wollten diese wertvollen Gespräche auch hier vor Ort möglich machen. Die verwaiste Parkinson-Gruppe in Mainz nahmen wir hinzu. So entstand der Titel »Mainz-Mainspitze«“, erinnert sich Irmgard. Bis heute treffen sich die Mitglieder wöchtentlich zum Turnen und alle ein bis zwei Monate zu Gesprächen. „Es kommen immer so zwischen 35 und 40 Leuten“, erzählt sie zufrieden.
Gemeinsam Lachen
„Heute wollte ich auf jeden Fall keinen Arztvortrag“, sagt Irmgard schmunzelnd, während sie den Bürgermeister begrüßt. Zum Jubiläumsfest lud sie die Musikerin Marlene aus Budenheim und die Mundartkünstlerin Gertraud Lindemann ein. Marlene begleitet die Parkinsongruppe bereits seit über einem Jahrzehnt und Gertraud trat bereits auf ihrem 80. Geburtstag auf. „Sie erzählt so humorvoll von früher. An meiner Feier konnten wir durch sie endlich mal wieder lachen. Genau das wünsche ich mir auch für dieses Fest“, betont die Leiterin. Bürgermeister Thorsten Siehr lobte in seinem Grußwort das große ehrenamtliche Engagement von Frau Reinheimer und betonte: „Es ist Ihr Verdienst, Menschen mit dieser Krankheit aus der Anonymität geholt zu haben … Schon vor meinem Amtsantritt habe ich mit großem Interesse die Berichte und Aktivitäten Ihrer Gruppe verfolgt.“
Kooperation mit TSV Ginsheim
Bewegung bringt auch Helga Link von der Turn- und Sportvereinigung Ginsheim in die Gruppe. Sie leitet die wöchentlichen sportlichen Aktivitäten der Mitglieder in der Turnhalle an der Albert-Schweizer-Schule an. Jeweils donnerstags heißt es ab 9:45 Uhr „Bewegungsfreiheit von Kopf bis Fuß mit Dehnungsübungen und Atemtraining.“ „Sie macht das richtig gut“, wirft Edeltraut Seubert begeistert von der Seite ins Pressegepräch mit Helga ein. Generell prägt diese Form der gegenseitigen Wertschätzung die Atmosphäre des Treffens.
Wer am Austausch in der Parkinson-Selbsthilfe-Gruppe teilnehmen möchte, darf „einfach vorbeikommen“, sagt Irmgard Reinheimer kopfnickend.
Axel S.
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