Das fragten sich sicherlich viele, die an dem verlängerten Christi Himmelfahrts-Wochenende mit dem Rad oder zum Spaziergang auf dem Altrheingelände unterwegs waren. Für die im Jahr 1948 gegründete Ginsheimer Pfadfinder gab es einen Grund zum Feiern. Zu ihrem 75-jährigen Bestehen luden sie andere Stämme und befreundete Gruppen ein, die dem Landesverband Hessen angehören. Gemeinsam zelteten sie drei Tage auf der Altrheinwiese. Seit Mittwoch wurden Zelte in unterschiedlichen Größen ziemlich zügig aufgebaut. Bei den Pfadfindern werden kleine Zelte als Kohten und große Gemeinschaftszelte als Jurten bezeichnet. Dadurch enstand die Anmutung, dass ein kleines Dorf über Nacht entstand. An jedem Tag fand eine andere Aktivität statt, sodass keine Langeweile aufkam. Am Donnerstag begannen die „Feiertage” mit offenem Singen. Am darauf folgenden Tag wurde am Vormittag gebastelt und Vorbereitungen für die Ritterspiele getroffen, die dann Mittags stattfanden. Zum krönenden Abschluss fuhr der Stammesleiter Marcus Andre als König von der Nonnenaue mit der Fähre zum Dorf und wurde lauthals mit dem Zuruf „König” von allen empfangen. Am Abend trafen 70 ehemalige Pfadfinder auf dem Gelände ein und es wurde bis zur späten Stunde über Vergangenes geplaudert und sehr viel gelacht. Am Samstagmorgen bei einer Schnitzeljagd erkundeten die Pfadfinder Ginsheim und suchten nach Hinweisen, die sie zu einem Schatz bringen sollten. Mit einer Stadtkarte begaben sie sich auf die Suche. Anschließend tauschten alle Gruppen, die vorher gemischt wurden, die gefundenen Infos aus und fanden diesen Schatz. Die ganze Athmosphäre und das Miteinander verlieh einem Außenstehenden das absolute Gefühl von Vertrautheit. Der Abschluss dieser Feierlichkeit fand am Sonntag im Veranstaltungszelt mit einem regulären Gottesdienst als Höhepunkt der Veranstaltung statt. „Wir fühlen uns zu Hause und der Kirche sehr verbunden”, sagte Helmut Hauf, der ganz selbstverständlich zu diesem besonderen Jubiläum kam. Er war eine lange Zeit Teilnehmer, Gruppenleiter und Organisator der Pfadfinder. Zum 50-Jährigen gab er die Verantwortung in einem ausschleichendem Prozess an andere Teilnehmer weiter, wirkt jedoch weiterhin mit.
Sehr früh lernen Kinder bei den Pfadfindern, sich eigenverantwortlich und selbständig zu organisieren. Sie basteln, werkeln und lernen den sorgfältigen Umgang mit der Natur kennen. Dieser Kinder- und Jugendverband, der dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder angehört, hält seit vielen Jahrzenten stand und begeistert Kinder und Jugendliche immer wieder aufs Neue der Natur näher zu kommen. Zur Zeit werden Interessierte auf die Warteliste gesetzt.
Wer nähere Informationen möchte besucht bitte die Website unter: Pfadfinder-Ginsheim.de.
Lydia Dittrich
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