Das Bühnenprogramm startete ab 12 Uhr mit einem Festakt, bei dem Landrat Thomas Will, Bürgermeister Thorsten Siehr, Elisabeth Mudersbach vom staatlichen Schulamt, Schülersprecherin Jana Geigenmüller, Katrin Ropertz vom Föderverein und Schulleiterin Sabine Reich die Gäste begrüßten. Unterhaltung gab es mit Klavierstücken von Schülerin Avina Stone, der Traumwerkstatt, der Twirling AG, der Schulband und dem ehemaligen Schüler Axel S., der die Veranstaltung moderierte.
Viele ehemalige Schüler nutzten die Gelegenheit, ihre Lehrer wiederzutreffen. An vielen Ecken sah man Umarmungen und hörte „danke für alles“.
Lenny Berndt (14 Jahre)
Im Außengelände der Schule gab es zahlreiche Vereine, die für Action und Unterhaltung sorgten.
Mit Motorrad und Helm geht es los!
Der Verein MTC-Rüsselsheim stellte vor, was Trial ist. Beim Trial geht es nicht um die Schnelligkeit, sondern um Geschicklichkeit, die man in einer sogenannten Sektion mit seinem Motorrad meistern muss.
Die Jugendfeuerwehr war auch mit zählreichendem Nachwuchsfeuerwehrleuten da und betreute Wasserspiele sowie eine Übung. Die Tanzgruppe Magics präsentierte neue und alte Tänze.
Ein buntes Programm für die ganze Familie.
Lenny Berndt (14 Jahre)
Dagmar Görting (ehemalige Schulleiterin), Dieter Nerger (erster Schulleiter), Martin Weis (Stufenleiter der Jahrgänge 8, 9 und 10), Jürgen Wittemann (ehemaliger stellv. Schulleiter), Svetlana Schneider (Stufenleiterin der Jahrgänge 5, 6 und 7), Elisabeth Mudersbach (ehemalige Schulleiterin, schulfachliche Aufsicht beim staatlichen Schulamt), Markus Sandri (ehemalige Stufenleiter der Jahrgänge 8, 9 und 10) und Sabine Reich (Schulleiterin der IGS-Mainspitze)
In einem spannenden Gespräch blickten aktuelle und ehemalige Mitglieder der IGS-Schulleitung auf die letzten 50 Jahre und in die Zukunft.
Alle lachten, als Dieter Nerger (erster Schulleiter der IGS-Mainspitze) über die Anfänge erzählte. „Als pädagogische Idee starteten wir hier mit offenen Klassenräumen ohne Zwischenwände, damit sich die Klassen untereinander mischen und austauschen konnten. In der Praxis stellte sich dies allerdings als ungünstig heraus. Die Klassen störten sich untereinander und es flogen auch manchmal Tafelschwämme über die rollbaren Trennwände“, erinnert sich Dieter Nerger, der sich damals dafür einsetzte, dass die Wände schnell wegkamen. Interessant ist, dass sich die aktuelle Schulleiterin Sabine Reich intensiv mit offenen Lernkonzepten auseinander setzt. „Wir denken über offene Lernbüros nach, die selbstständiges Lernen fördern. Pädagogisch denken wir also in diese Richtung, allerdings noch nicht in der räumlichen Umsetzung“, so die Schulleiterin.
Überzeugungstäter
Wesentlichster Faktor des IGS-Spirits waren und sind die Lehrer. „Wir hatten kaum Abgänge im Kollegium. Wer als Lehrer an der IGS unterrichtete, kam aus Überzeugung und blieb gerne. Ich bin stolz, dass wir es schafften, ein Kollegium zusammenzustellen, das zueinander passte“, erzählt Jürgen Wittemann, der u.a. in Zeiten Nergers stellvertretender Schulleiter „und immer sehr humorvoll“ war, wie Dieter Nerger (ohne sich zu melden:-) reinrief.
„Auch ich bin IGS-Überzeugungstäterin“, betont Dagmar Görting, die nach Dieter Nerger die Schulleitung übernahm. „Der Ruf eilte der Schule voraus. Ich wusste, es gibt hier viele Interessante Dinge, wie eine Einrichtung, die es jungen Müttern ermöglichte, ihre Kinder hierher zu bringen. Ich hatte damals den Anspruch, die Kollegen in ihrer Einzigartigkeit kennenzulernen und die besonderen Ideen weiter zu fördern“, erinnert sich Dagmar Görting.
Als Elisabeth Mudersbach die Schulleitung der IGS übernahm, gab es für das Einbeziehen aller Schüler – für das die Schule an der Mainspitze bekannt ist – einen Namen: Inklusion. „Der Stempel, der Schüler:innen als »sonderpädagogischer Förderbedarf« aufgedrückt wurde, war mir von Anfang an zuwider. So lebten wir Inklusion an dieser Schule unter dem Motto »geht nicht, gibt‘s nicht«, wodurch wir – Schüler und Lehrer gemeinsam – einer verunfallten Schülerin mit gelebter Inklusion den Weg zurück in die Schule ermöglichten. Förderdarfe spielten dabei keine Rolle“, so Elisabeth Mudersbach, die Ereignisse wie dieses als wertvolles Lehrstück für‘s Lehrerkollegium bezeichnet.
Vernetzung
So offen und individuell die IGS-Mainspitze Schüler:innen auch förderte,so kam es natürlich auch vor, dass junge Menschen wegen schwerem Fehlverhalten der Schule verwiesen wurden. In solchen Fällen spielte der gute Kontakt zu weiteren Schulen eine große Rolle, wie Dieter Nerger erzählte: „Wir bemühten uns immer, diese Schüler in einer befreundeten Schule unterzubringen. Ziel war und ist es, jedem einen Schulabschluss zu ermöglichen und den Jugendlichen durch Wechsel des sozialen Umfelds eine Perspektive zu erhalten“. Auch im Rahmen der Inklusionsarbeit von Elisabeth Mudersbach habe sich der damalige Kontakt zu Jutta Petterson und der Gustavsburger Zinn-Schule (ehemalige Förderschule) als große Bereicherung erwiesen.
Krabbelstube
Weil Vernetzung auf Gegenseitigkeit beruht, nahm Dieter Nerger eine Schülerin auf, deren Geschichte sinnbildlich für die Individualität und Flexibilität der IGS-Mainspitze ist. Eine junge Schülerin, die man wegen einer Schwangerschaft von einem katholischen Internat verwies, setzte ihren Schulweg in der IGS-Mainspitze fort. Ihr Kind brachte sie in die schuleigene Krabbelstube, die seinerseits eingerichtet wurde, um für Lehrerinnen mit jungem Nachwuchs einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten. Sie konnte in den Pausen ihr Baby stillen, in den Schulstunden am Unterricht teilnehmen und im Schulalltag soziale Konakte knüpfen.
Am Ende des rund einstündigen Gesprächs waren sich alle einig, dass die IGS für die Zukunft weiterhin motivierte Lehrkräfte und eine gute finanzielle Ausstattung benötigt. Gerade Letzteres dürfe sich ruhig zeitnah und in großem Umfang einstellen, so die Talkrunde.
Axel S.
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