Es gibt die zwei Seiten des Wolfgang Schneider: eine äußere und eine innere. Beide Seiten sind beeindruckend. Die äußere Seite – also genau genommen sein Aussehen, zeichnet sich vor allem durch seine Körpergröße aus. Der Reisepass, des in Mainz geborene Hünen, dokumentiert ganze zwei Meter. Dazu kommt eine raumgreifende Stimme, die für Schneider bei seiner Arbeit als Universitätsprofessor während der Vorlesungen und Seminare bestimmt von Vorteil war. Und Reden kann er, lange, manchmal ohne Punkt und Komma. Sein persönliches äußeres Markenzeichen, vornehmlich bei „offiziellen“ Anlässen: das Tragen einer Fliege. Wenn er sich in einem Raum bewegt – mag es ein gesellschaftlicher, politischer oder kultureller sein – nimmt Schneider diesen im wahrsten Sinne des Wortes ein.
Die innere Seite des Wolfgang Schneider, also das, was er mit seiner Umgebung teilt, hat einen visionären und missionarischen Kern: Er will das gesellschaftliche, politische und kulturelle Leben weiterentwickeln und tut dies auf allen Ebenen, lokal, national und international. Dieses Anliegen treibt den emeritierten Kulturwissenschaftler der Universität Hildesheim mit Leidenschaft an.
Nach dem Abitur an der Immanuel-Kant-Schule in Rüsselsheim studierte Schneider zunächst Germanistik und Politische Wissenschaften auf Lehramt und schloss das Studium mit dem Ersten und nach einem Referendariat an der Integrierten Gesamtschule Mainspitze mit dem Zweiten Staatsexamen ab. Im Anschluss daran promovierte er zum Doktor der Philosophie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, wo er sich als Wissenschaftler mit Forschungen zur Kinderliteratur, zum Jugendfilm und zum Theater für ein junges Publikum einen Namen machte.
Erster ordentlicher Professor für Kulturpolitik
Er wurde Leiter des vom Bundesjugendministerium ins Leben gerufene Kinder- und Jugendtheaterzentrum der Bundesrepublik und 1997 Gründungsdirektor des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim. Damit war er Deutschlands erster und bisher einziger ordentlicher Professor für Kulturpolitik, wurde Dekan des Fachbereiches Kulturwissenschaften und bekam einen UNESCO-Lehrstuhl verliehen, den 10. in Deutschland.
Wolfgang Schneider liebt es, Neues zu schaffen. Auch im Ehrenamt: Lange Jahre war er Präsident des Europäischen Netzwerks von Organisationen der Kinderkultur sowie der weltweiten Theatervereinigung ASSITEJ, und erst kürzlich wurde er zum dritten Mal wiedergewählt als Vorsitzender des Bundesfonds für Darstellende Künste in Berlin. Der umtriebige Akademiker pflegt zudem auf hohem Niveau ein politisches Engagement, seit 1977 ist er Gemeindevertreter in seiner Heimatgemeinde, derzeit im Amt des Ersten Beigeordneten. Als Kommunalpolitiker initiierte er unter anderem das Museum im Alten Rathaus, die europäischen Partnerschaften und die Bücherei im Palazzo.
Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse
Als Vorsitzender der Kulturkommission hält er schon zum dritten Mal die Fäden beim Kultursommer in der Hand. Für sein Engagement als Gründer und Leiter des Kommunalen Kinos Mainspitze erhielt er den Hessischen Filmpreis und vom Bundespräsidenten wurde er für seine internationalen Tätigkeiten zur Kulturellen Bildung mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.
Wolfgang Schneider wird am 12. Juli 70 Jahre alt. Mit seiner Frau Heike Soltau verbringt er den Geburtstag auf Einladung von Tochter Lena an und auf der Zugspitze. Wir wünschen alles erdenklich Gute und weiterhin noch ganz viel Energie für viele zukünftige Projekte. Dann wird die Region auch weiterhin von den kreativen Ideen des imposanten Kulturprofessors profitieren dürfen.
Axel S.
Mehr als 250 Seminare und Vorlesungen, mit mehr als 2500 Studierenden, Betreuung von mehr als 500 Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten, mehr als 25 Forschungsprojekte, mehr als 50 Doktorandinnen und Doktoranden. Herausgeber der Schriftenreihen „Kinder-, Schul- und Jugendtheater“, „Studien zur Kulturpolitik“ und „Auswärtige Kulturpolitik“. Mehr als 75 Bücher, von „Aufbruch zum neuen deutschen Kinderfilm“ (1982) bis „Poesie. Heimat. Politik. Theater Willy Praml“ (2024).
Aus dem vielfältigen Leben von Wolfgang Schneider
Frühstück mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker aus Anlass des Jugendfestes in der Villa Hammerschmidt, Kaffee und Kuchen mit Bundespräsident Johannes Rau anlässlich des Empfangs der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages, Abendessen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich des Empfangs zum Kulturpoltischen Bundeskongresses. Protokoll bei den Fastnachtssitzungen der Närrischen Achse Bischofsheim, unter anderem als „Roter Pirat“, „Mao“ und „Einstein“. Verleihung einer Ehrenurkunde des Tourismusverbandes Ellmau in Tirol für 50 Aufenthalte am Wilden Kaiser.
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