„Eure Arbeit bedeutet Kindern sehr viel!“

9-Jährige bedankt sich bei den Spielplatz-Machern der Mainspitze

Gwenny (vorne mit rotem Kleid) bedankt sich bei den Menschen hinter ihr » von links: Markus Späth (Bauhof GiGu), Ruth Hebling (Umweltbüro der Stadtverwaltung GiGu), Daniela Dorn und Detlev Noll (Spielplätze Bischofsheim e.V.), Susanne Schnell und Jens Hartwig (Bauhof Bischofsheim) – leider nicht vor Ort, aber wesentlich für die Bischfosheimer Spielplätze:  Momo Stülb und Olaf Schaldach-Jenes (vom Bischofsheimer Bauhof)

20 Plätze bieten in Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg Kindern spielerischen Freiraum und Eltern entspannende Auszeiten. Gwenny (9 Jahre) liebt das vielfältige Spielplatzangebot der Mainspitze, nimmt die Schaukel-, Kletter-, Rutsch- und Springareale allerdings nicht für selbstverständlich. Im Rahmen einer Veranstaltung des Bischemer Kultursommers bedankte sich die Spielplatzverliebte bei den Menschen und Institutionen, die sich um die Gestaltung und den Erhalt der Gelände kümmern. „Die Spielmöglichkeiten bereiten uns Kindern viel Freude“, so die 9-Jährige.

Im Rahmen der Veranstaltung »Auspowern in der Böcklersiedlung« (Sa, 9. Juli, Nachbericht siehe Seite 12) nutzte Gwenny die Gelegenheit, vor Rund 300 Anwesenden Kindern und Eltern das Engagement der Gemeinde Bischofsheim und der Stadt Ginsheim-Gustavsburg in Sachen Kinderspielplätze zu würdigen. Bereits in der Vorbereitung fiel Gwenny dabei auf, dass sich mehr Personen als nur die Leute in den Rathäusern um die Spielplätze kümmern. So überreichte sie Urkunden an den Bischofsheimer Bauhof, der Hand in Hand mit dem Spielplätze e.V. zusammenarbeitet und an Ruth Hebling vom Umweltbüro der Stadt GiGu, die sich in engem Austausch mit Markus Späth vom Bauhof um die Spielplätze kümmert. „Toben, Klettern, Rutschen, Springen und Auspowern fühlt sich gut an. ... und andere Kinder zu treffen macht glücklich“, schrieb Gwenny dankbar auf die Urkunden.

 

Neues Konzept in Ginsheim-Nord

„Wir stellen Spielplätze zur Verfügung, weil es wichtig ist“, sagt Ruth Hebling, die sich seit 2014 um die Flächen in Ginsheim-Gustavsburg kümmert. Rutschen, Schaukeln und Kletterattraktionen trainieren die Motortik und das Teilen eines Sandkastens mit anderen Kindern schule die soziale Entwicklung. Beim Einkauf der Spielgeräte und deren Verteilung achtet sie besonders auf Vielfalt und Reparaturfähigkeit. „Es ist uns wichtig, dass nicht nur jeder Spielplatz für sich selbst abwechslungsreich ist. Auf unseren zehn Freizeitflächen bieten wir unterschiedliche Attraktionen an, so dass bei Kindern und Eltern auch Lust entsteht, mal auf allen Spielplätzen zu Gast zu sein. Dass wir an unseren Spielgeräten Teile wie z.B. Seile an Kletterpyramiden tauschen können, erhöht die Lebensdauer der Attraktionen enorm“, so Ruth, die mit ihrem Team auch auf veränderte Rahmenbedingungen eingeht und vor ein paar Jahren aus mehreren kleinen Spielflächen in Ginsheim-Nord einen großen Landschaftsspielplatz konzipierte. „Der Bedarf in neuen Wohngebieten verlagert sich, weil die Menge an Kleinkindern nie wieder so hoch sein wird, wie beim Erstbezug. So nahmen wir Geld in die Hand, um einen außergewöhnlichen Ort zum Spielen zu schaffen und wandelten die anderen Plätze in Grünflächen um“, erinnert sich Ruth Hebling. Den Aufbau der Spielgeräte übernehmen für die Stadtverwaltung GiGu externe Firmen, die auf die Sicherheit und Standfestigkeit von Outdoorspielgeräten spezialisiert sind. Für die regelmäßige Kontrolle, Wartungen und Reparaturen engagiert sich Markus Späth vom Bauhof GiGu. „Ich habe selbst zwei Töchter und weiß, welchen Wert gepflegte Spielpätze für Familien haben. Über die Aufmerksamkeit, die das Thema durch Gwennys Spielplatztests und die Urkundenverleihung bekommt, freue ich mich sehr. Spielplätze sind ein wertvolles Angebot unserer Stadt“, so der Bauhof-Mitarbeiter.

 

Verein und Bauhof – zwei Bischofsheimer Institutionen, ein Ziel!

Wie wertschätzende Zusammenarbeit zwischen Vereinsaktiven und Gemeindemitarbeitern aussehen kann, zeigen der Bischofsheimer Spielplätze e.V. und der Bischofsheimer Bauhof. 

Was 2013 mit einer Bewertung der damaligen Spielplätze und der Gründung des »Förderverein Spielplätze Bischofsheim e.V.« begann, stärkte nicht nur die Verantwortlichkeiten des Bauhofs, sondern war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Auf kurzen Dienstwegen und Augenhöhe entstand als erstes Leuchtturmprojekt das „Klinkerland“ in der Georg-Fischer-Straße. „Wir sind ein Team aus handwerklich begabten Ehrenamtlern, die gerne anpacken und sich stets um Fördermittel und neue Projekte bemühen. Die Zusammenarbeit mit dem Bauhof ist für unseren Verein unverzichtbar. Allein das Fachwissen um Auflagen, wie beispielsweise Fallhöhen, ist Gold wert und das Entwickeln und Umsetzen gemeinsamer Ideen macht einfach Freude“, so der erste Vorsitzende Detlev Noll, der mit seinen Mitstreitern und dem Bauhof auf zahlreiche, erfolgreiche Spielplatzsanierungen zurückblickt.

 

Danke Joachim Rauch (†)

Ein Erfolgsbaustein der Bischofsheimer Spielplätze ist neben dem Engagement des Vereins das Herzblut der Bauhofmitarbeiter. „Unsere Momo Stülb entwickelt charmante Details, die man im Katalog nicht findet“, erzählt Bauhofleiterin Susanne Schnell, die durch das Spielplatzthema auch an einen verstorbenen Kollegen zurück denkt: „Unser Schreiner Joachim Rauch (†) arbeitete gemeinsam mit Momo am Spielplatz Klinkerland und begeisterte sie damals so sehr für Holzarbeiten, dass sich die ursprüngliche Landschaftsgärtnerin weiterbildete. Die liebevollen Arbeiten von Joachim Rauch leben auf diese Weise in unserem Bauhof-Team weiter“, so Susanne Schnell, die sich auch über den neuen Kollegen Olaf Schaldach-Jensen freut, der in Sachen Spielplätzen mit Momo Stülb zusammenarbeitet. „Wir haben viel zu tun. Neben den zehn Spielplätzen kümmern wir uns auch um die Flächen an den Kitas. Außerdem lagern bereits Spielgeräte auf dem Bauhof, die wir noch aufbauen möchten und die Vision, den Spielplatz am Böcklerplatz neu zu konzipieren und aufzubauen, treibt uns ebenfalls an“, so die Bauhofleiterin.

 

Mehr Müll als früher

Einig sind sich die Spielplatz-Macher von Bischem und GiGu darüber, dass die Menge von zurückgelassenen Flaschen und Essensverpackungen eine neue Herausforderung darstellt. „Ich freue mich sehr, wenn Kindergeburtstage auf unseren Spielplätzen gefeiert werden. Allerdings wünsche ich mir ein Bewusstsein dafür, dass umfangreiche Partys die Kapazitäten von öffentlichen Mülleimern übersteigen. Ich appeliere an alle, ihre leeren Verpackungen einfach wieder mitzunehmen“, so Ruth Hebling. 

Neben stärkerer Vermüllung beobachtet die Bischofsheimer Bauhofleiterin auch Gegenbewegungen: „Es gibt bei uns Eltern, die mit ihren Kindern beim Spazierengehen Müll sammeln. Wir unterstützen dies, indem wir Greifer zur Verfügung stellen und den gesammelten Müll abholen“, erzählt Susanne Schnell. 

 

Gerade weil die Arbeit um die Spielplätze der Mainspitze so vielfältig, umfangreich und in Sachen Müll auch nervig ist, freuten sich alle Beteiligten sehr über die positive Rückmeldung und Anerkennung durch Gwenny.

„Wir freuen uns sehr über die Urkunde von Gwenny. Sie motiviert uns, weiterhin für die Sache einzustehen, denn Kinder wie sie sind unsere Zielgruppe und der Grund, warum wir uns engagieren“, so Detlev Noll, dem alle Beteiligten zufrieden zustimmten.

Axel S.


„Es wäre so leicht, leere Getränke- und Essensverpackungen einfach mit nach Hause zu nehmen“.

Ruth Hebling

Umweltbüro der Stadtverwaltung GiGu



„Für uns ist wichtig, dass unsere Gemeinde für Klein und Groß Lebenswert ist“.

Ingo Kalweit

Bürgermeister von Bischofsheim




21.07.2022