Initiatoren eines „Museums vor Ort“: Martin Stotz, Professor Dr. Wolfgang Schneider, Bernd Schiffler und Mechthild Rühl vom Heimat- und Geschichtsverein Bischofsheim (v.l.n.r.)
Die Römer waren da, vor 2000 Jahren und dieses Jahr: Zwischen Rhein und Main am Weihestein am Ende des Flurgrabens zum Hessenring// Foto: Klaus Friedrich
Einem Legionär im Offiziersrang hat die Gemeinde Bischofsheim eines der ältesten Dokumente aus ihrer Geschichte zu verdanken: Ein römischer Weihestein, aus der Zeit zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert nach Christi. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Museums wurde jetzt eine detailgetreue Kopie am Ende des Flurgrabens zum Hessenring der Öffentlichkeit vorgestellt. Ludwig Gützkow hat das Artefakt in ein stählernes Monument integriert und weist mit wenigen Linien und Punkten auf frühe Siedlungen zwischen Rhein und Main hin. Mit einer Informationstafel wird auf den Urheber mit Namen Aelius Demetrius berichtet und von seinem Gelübde, den Weggöttern mit einem Altar dafür zu danken, dass in seiner Dienstzeit als Centurio sich „keinerlei negativen Vorkommnisse in seinem Verantwortungsbereich“ ereignet haben.
Mechthild Rühl, Vorstandssprecherin des Heimat- und Geschichtsvereins, freute sich, dass nach den Tafeln auf dem Ortsdamm auch das zweite Projekt „eines Museums außerhalb des Museums“ mit öffentlichen Mitteln der Gemeinde und einer Spende der Volksbank Mainspitze realisiert werden konnte und dankte auch dem Bauhof für die Aufstellung. Heimat- und Kulturpfleger a.D. Bernd Schiffler berichtete vom weitverzweigten Wegenetz auf der Mainspitze, das den Truppen der römischen Besatzer und ihrer Versorgung diente. Martin Stotz bedauerte zwar das Verschwinden des Originals im Mainzer Landesmuseum, freute sich aber selbst noch rechtzeitig eine Kopie hergestellt zu haben. Mit dem römischen Ausruf „Bei Jupiter!“ kamen die Römer; also eigentlich nur zwei und auch die waren nur verkleidet. Denn Uwe Kessler und Roland Mogk aus Großkrotzenburg pflegen aus Liebe zur römischen Geschichte ihr Hobby und standen mit Helmen, Speer und Standarte für Erinnerungsfotos zur Verfügung.
Auf der von Bernd Class kreierten Hinweistafel findet sich nicht nur die Übersetzung der lateinischen Inschrift auf dem Weihestein, sondern auch allerlei Nützliches, um die Bedeutsamkeit des Fundes von 1802 zu markieren, der von nun an bei Spaziergängen bestaunt werden kann.
Professor Dr. Wolfgang Schneider
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