„Mal etwas Neues ausprobieren“ und dennoch „die Liebe zum Theater“ nicht verlieren, das wollte Stefan Benz mit seinem neuen Werk „Theaterspuk“ umsetzen. Anschließend an seine letzte Erfolgstrilogie, bestehend aus „Theaterwut“, „Theaterdurst“ und „Theaterherz“, die eher der Sparte Kriminalromane zuzuordnen sind, hat sich der gebürtige Darmstädter Autor nun mit einem weiteren literarischen Projekt rund um die szenische Bühne auseinandergesetzt.
Eine Familie aus bescheidenen Verhältnissen, insbesondere die drei Kinder, sollen im Fokus der Geschichte stehen. Auf der Suche nach ihrem entlaufenen Hund stoßen Kai, Nick und Fee auf das Spukgeschehen hinter den alten Mauern und des Stadttheaters, das weit mehr als nur alte Geschichten hinter sich zu verbergen scheint. Mit Witz und Empathie für die kindische Neugier wird ihre Bekanntschaft mit den Geistern großer Theaterikonen aus historischen Werken, unter anderem aus Sicht eines streunenden Stadtkaters, erzählt, der seinerseits nächtliche Runden durch „Magendorf“ zieht.
Alteingesessenen Vertrauten der Region wird die Nähe zu Darmstadt keineswegs entgehen, jedoch soll der Ort des Geschehens auch Platz für die eigene Fantasie lassen und nicht „genau einem Stadtplan zugeordnet sein“, wie der Autor den Schauplatz des Spukgeschehens erläutert. Allgemein werden immer wieder Bezüge zu vergangenen Ereignissen, wie dem großen Theaterbrand 1871 oder den Inhalten bekannter Theaterstücke geboten, die die Kunst des szenischen Spiels der bildungsbürgerlichen Schicht näherbringen soll. „Den Reiz für Theater wecken“, das möchte Benz erreichen. Immerhin habe eine Aufführung vor Publikum stets „eine anziehende Wirkung auf die breite Masse“, wenngleich dies heutzutage vermehrt im digitalen Raum stattfindet und die jüngere Generation auf Plattformen wie TikTok und Youtube affektiert.
Fragen zu seiner Person, Hintergründen und Umständen, die ihn zu den Geschichten inspiriert haben, beantwortet Stefan Benz ausführlich im Voraus der Veranstaltung sowie nach einer kurzen Pause, ausgehend aus Fragen heraus. Für ihn sei die Kunst um Film und Spiel „immer reizvoll gewesen“. Kombiniert mit seiner Liebe zu Krimis seien die ersten Romane entstanden, die sich, nach eigener Aussage, jedoch eher an die betagtere und etwas theatererfahrene Leserschaft richten. Nichtsdestotrotz möchte er künftig auch die jüngere Zielgruppe erreichen und tastet sich mit dem neuen Werk langsam heran, was zunächst auch die Wahl der jüngeren Protagonisten erklärt. Eine leichte Lektüre mit monotonem Spannungsgrad, gespickt mit wertvollem Wissen zur literarischen Allgemeinbildung und Hang zur Fantasie erwartet demnach die Leser seines jüngsten Werkes.
Pia Pfeifer
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