Wiederbelebung der Ginsemer Kerb

Gute Gemeinschaft beim Auftakt am 16. November

Großer Andrang in der Hofreite Guthmann: Ihrem Aufruf zur Reaktivierung der Ginsemer Kerb folgten rund 20 potentielle Kerwemädcher und Kerbeborsch. 

 

„Wir sind zufrieden und optimistisch“, sagt Carl Guthmann, einer der Initiatoren. Man munkelt, dass er bei der Fortsetzung der Tradition die Rolle des „Merkel“ übernehmen könnte. Mit einer gut vorbereiteten Präsentation, einem Vorrat an Getränken (viele auch ohne Alkohol) und einem feurigen Grill informierten die Initatoren über ihre Vision und das, was sie bereits über die Ginsemer Kerb recherchierten. Durch ihre Liebe zu Ginsheim begannen die Initiatoren sich mit der Geschichte ihrer Heimat auseinanderzusetzen. „Ich liebe Ginsheim, ich liebe alte Traditionen und ich liebe die Musik“, sagte Lina Felmer, die sich unter anderem für die Besetzung der weiblichen Rollen wie Kerwemudder und Kerwebeimudder einsetzt, die neben dem „Merkel“, dem Kerwevadder, Beivadder, dem Mundschenk und den Fahnenschwenkern eine wesentliche Rolle einnehmen werden. Auch wenn viele Mitstreiter durch die Pfadfinder, die evangelische Jugend oder den Posaunenchor einen Bezug zu Kirche haben (Kerb = Kirchweihfest), ist die Gruppe offen für alle (zwischen 16 und 26).

 

Gemeinschaft

„Ich wünsche mir, dass wir als Freunde zusammenwachsen – der Rest findet sich dann“, betont Carl, bevor die jungen Menschen – teilweise mit Frischhalteboxen gefüllt mit Gebäck – den ehemaligen Stall in der Hofreite seiner Familie betreten. Bewusst ist sich die Truppe, dass ihre Aufgabe auch darin besteht, zunächst über die Tradition zu informieren. „Die Leute müssen mitbekommen: Was ist die Kerb. Immerhin gab es 30 Jahre lang keine mehr.“

Für die Kerb 2025 wünschen sich die Kerwemädscher und -borsch in spe einen Umzug, einen Rummelplatz am Bürgerhaus, eine Saalveranstaltung oder ein Event im Festzelt, das Aufstellen eines Kerwebaums, die verbrennung der Kerwlies (Strohpuppe) und das Herausgeben einer Kerwezeitung.

 

Es fällt auf, dass viele von denen, die sich das Beleben des Brauchtums als Kerweborsch oder -mädscher vorstellen können, bereits in anderen Bereichen Verantwortung übernommen haben – zum Beispiel bei der Freiwilligen Feuerwehr oder als Schülersprecherin. Vielleicht ist auch das der Grund, warum sich die Truppe bereits jetzt über Unterstützungsangebote in Form von Engagement, Naturalien und Geld freut. Wie es weitergeht, erfahrt ihr in der kommenden Folge von »GiGu to go« und demnächst in NAMS.                  

Axel S. 



neuesausdermainspitze.de // 21.11.2024