Seit Beginn der Adventszeit steht ein Weihnachtsbaum mit roten Zetteln daran in der Bischofsheimer Bücherei. Was es damit auf sich hat, ist schnell erklärt: Um Kindern, deren Eltern wenig Geld für Weihnachtsgeschenke übrig haben, Wünsche zu erfüllen, stellte die Gemeinde Bischofsheim diesen Wunschbaum auf. Auf die roten Zettel schrieben Kinder Dinge, die sie sich zu Weihnachten wünschen. Jeder, der möchte, kann sich in der Bücherei einen Zettel vom Baum nehmen und den Geldbetrag zur Wunscherfüllung beim Bücherei-Team abgeben. Ein weihnachtliches Konzept, das so gut funktionierte, dass seit Samstag keine Wünsche mehr offen sind.
„Ich bin überwältigt, wie gut die Aktion von allen Beteiligten angenommen und umgesetzt wurde“, freut sich Bürgermeister Ingo Kalweit. Gemeinsam mit der Tafel Ginsheim-Gustavsburg (mit Ausgabestelle in Bischofsheim) gab die Gemeindeverwaltung Wunschzettel an Tafelkunden mit Kindern heraus. So konnten die Kids ihre Wünsche notieren und dem Weihnachtsmann einen Gruß überbringen. 85 Wünsche bis zu einem Wert von 30 Euro gingen ein, mit denen die Bücherei-Mitarbeiter den Baum schmückten. „Durch die Zusammenarbeit mit der Tafel konnten wir das Projekt so niedrigschwellig gestalten, dass der Zuspruch in kurzer Zeit groß war“, erklärt Friederike Kalweit, die die Aktion als Engagement-Lotsin (kurz: E-Lotsin) unterstützt.
Bücherei als Anlaufstelle
Durch die zuvorkommende und unkomplizierte Art des Bücherei-Teams gelang es schnell, Paten für die Wünsche der Kinder zu gewinnen. „Als erste Ansprechpartner richteten die Mitarbeiter eine separate Kasse ein und standen Rede und Antwort. Zudem kümmerten sie sich auch um das Einpacken der Geschenke“, erzählt Ingo Kalweit dankbar. Sicher sind sich der Bürgermeister und die E-Lotsin, dass die Aktion ohne das Mitwirken des Bücherei-Teams nicht so erfolgreich gestartet wäre. „Wir danken allen, die einen oder mehrere Wünsche erfüllten“, sind sich Ingo und Friederike Kalweit einig.
Um das Einkaufen der Geschenke kümmerte sich der Bürgermeister übrigens persönlich. „Unabhängig davon, ob sich schon Wunschpaten fanden, besorgte ich die Dinge, die die Kinder auf den Wunschzettel schrieben“, so der Bürgermeister. „Uns allen war von vornherein klar, dass kein Kind leer ausgehen darf. Hätten Wunschpaten gefehlt, hätten wir sicher eine Lösung gefunden.“ Unter den Geschenkwünschen befanden sich übrigens neben schnurlosen Kopfhörern, Barbie und Lego auch Bitten um Schulmaterialien, wie Mäppchen. Letzeres stimmte den Bürgermeister nachdenklich. Vielleicht müsse man entsprechende Förderprogramme bekannter und genauso niedrigschwellig wie die Wunschbaumaktion machen, dachte Ingo Kalweit laut.
Axel S.
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