Die Rufnummer „112“, heulende Sirenen und tapfere Leute in roten Autos sind das, woran man spontan beim Stichwort „Feuerwehr“ denkt. Neben der sogenannten „Einsatzabteilung“ – also den Menschen, die ausrücken, wenn die Sirenen ertönen – gibt es bei den Freiwilligen Feuerwehren der Mainspitze auch Feuerwehrvereine, die ihren Zweck darin sehen, die Arbeit der ehrenamtlichen Retter zu fördern und zu unterstützen. Nach den Vorstandswahlen des Gustavsburger Feuerwehr-Vereins im letzten Jahr brennt das neue Vorstandsteam darauf, Schwung in die Vereinsarbeit zu bringen.
„Wir sind offen für jeden, der sich einbringen möchte – auch wenn er sich nicht im Vorstand engagiert“, erzählt der neue erste Vorsitzende Uwe Waldherr, während sich die Tür zum Besprechungsraum der Gustavsburger Feuerwache öffnet. Feuerwehr-Urgestein Michael Kolberger tritt ein und sagt: „Ich hab’ Licht gesehen und wollte mal schauen, was los ist“, worauf ihn alle Anwesenden freundlich hereinwinken. „Wir informieren die Presse gerade über den Feuerwehrverein, komm doch dazu“, sagt Uwe einladend. Es ist diese Art der Kameradschaft und Offenheit, die die Atmosphäre des Termins mit Andreas Stubbe (Schriftführer), Samet Özmert (zweiter Vorsitzender), Uwe und Spontangast Michael ausmacht. „Derzeit sind wir 322 Mitglieder, von denen die Erwachsenen einen Beitrag entrichten. Viele engagieren sich als passives Fördermitglied, wofür wir sehr dankbar sind. Allerdings freuen wir uns besonders, wenn weitere aktive Mitglieder hinzukommen“, so Andreas, der ausdrücklich betont, dass Vereinsmitglieder nicht zwingend Mitglied der Einsatzabteilung sein müssen. „Auch wenn unser Einsatzkräftemangel nach wie vor ein großes Thema ist, respektieren wir natürlich, dass sich nicht jeder die Arbeit als Feuerwehrfrau oder -mann vorstellen kann. Vielen ist allerdings gar nicht bewusst, dass man uns auch in anderer Form unterstützen kann“, sagt Samet Özmert, der damit konkret an den bevorstehenden Tag der offenen Tür am 11. September 2022 denkt. Der Feuerwehr-Verein unterstützt dieses beliebte Event immer in Sachen Catering und Manpower. Eine Tradition, die den Zweck der Vereinigung gut auf den Punkt bringt: Unterstützung und Förderung der Freiwilligen Feuerwehrarbeit.
Zum Beispiel eine Helmlampe
„Fünf Punkte sind uns besonders wichtig“, erzählt Uwe Waldherr. Zum einen trage der Verein zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung bei, was notwendig sei, um Einsatzkräfte – also Mitbürger, die Ausbildungsgänge absolvieren und dann aktiv bei Feuerwehreinsätzen zur Verfügung stehen – zu gewinnen und Aufklärungsarbeit zu leisten. „Uns erreichen immer wieder wütende Fragen, warum die Sirenen oder unsere Feuerwehrautos so laut seien. Wir haben den Eindruck, dass manchen Leuten Informationen über die Wichtigkeit von Brandschutz fehlen und treiben daher entsprechende Öffentlichkeitsarbeit voran“, so Andreas, während der erfahrene Michael Kolberger kopfnickend zuhört.
Über begeisterten Zulauf und eine lange Warteliste freut sich die Kinderfeuerwehr, die Uwe fünf Jahre vor seiner Vorstandstätigkeit maßgeblich aus der Taufe hob. „Auch der Verein setzt sich für Kinder- und Jugendförderung ein, weil sie die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr sichert. Über zehn Kids sind schon so lange dabei, dass sie in die Jugendfeuerwehr wechselten, was unterstreicht, wie sinnvoll die Förderung dieser Initiative ist“, so der erste Vorsitzende.
Unter „Weiterentwicklung des Brandschutzes“ versteht der Verein nicht nur die enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, sondern auch die Finanzierung von Dingen, die vom Haushalt der Stadt nicht übernommen werden. Beispielsweise organisiert der Verein besondere Lehrgänge, wie „Türöffnungs-Seminare“ oder investiert in Ausstattung, die zwar praktisch, aber vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben ist. Andreas Stubbe macht dies an einer akkubetriebenen Lampe deutlich. Jeder Feuerwehrmann ist mit einer Handleuchte ausgestattet.
Um die Einsatzkräfte zu entlasten, schaffte der Verein leichte, superhelle Helmlampen an. „Man hat so nicht nur die Hände frei, sondern auf jeden Fall eine Lampe bei sich. Die Handleuchte vergisst man schon mal, wenn man nachts quasi direkt aus dem Bett zum Einsatzort eilt“, so Andreas.
„Sich am kulturellen und gesellschaftlichen Leben beteiligen“ steht ebenfalls auf der ToDo-Liste des Feuerwehrvereins. „Wir freuen uns jedes Jahr auf unseren Stand auf dem Burgfest. Dies ist eine wertvolle Chance, mit den Leuten aus Gustavsburg ins Gespräch zu kommen und persönlich über die Feuerwehrarbeit zu berichten“, so Uwe Waldherr.
Wer den Förderverein Freiwillige Feuerwehr Gustavsburg e.V. unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende, einer Fördermitgliedschaft oder als aktives Mitglied tun. Der Jahresbeitrag für Erwachsene beträgt 14 Euro, Jugendliche zahlen 7 Euro und Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr sind beitragsfrei. Unternehmen können für einen Betrag von 28 Euro pro Jahr als juristische Person Mitglied werden.
Ein Aufnahmeantrag verbirgt sich hier » feuerwehr-gigu.de
Axel S.
Michael Kolberger ist aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ginsheim-Gustavsburg nicht wegzudenken. Neben seinem Engagement als Feuerwehrmann hatte er 20 Jahre lang das Amt des stellvertretenden Stadtbrandinspektor (wurde früher als „Ortsbrandmeister“ und zwischenzeitlich als „Gemeindebrandinspektor“ bezeichnet) inne.
Der Vorstand des Förderverein Freiwillige Feuerwehr Gustavsburg e.V.:
Uwe Waldherr (1. Vorsitzender) | Samet Özmert (2. Vorsitzender) | Andreas Stubbe (Schriftführer) | Thorsten Siehr (Kassierer) | Christoph Samland (Vertreter der Einsatz-abteilung) | Torsten Krekel (Vertreter der Einsatzabteilung)
Kontakt zum Verein » verein-gu@feuerwehr-gigu.de
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